Öl, Sperrholz, 38 x 46 cm
signiert p.d.: "Muter"
Auf der Rückseite ein Papieraufkleber mit handschriftlicher Beschriftung: "No 40/La Seine à Triel/ Marié Mela Muter", darunter in Bleistift 1000, daneben eine Inschrift in Feder: "Propriété personnelle/de Léon Herckenrath/28, rue des Sablons XVI/Paris".
Provenienz:
- Privatsammlung, Polen
- Sammlung von Leon Herckenrath - niederländischer Philanthrop, wohnhaft in Paris. Er wurde in den Vorstand des niederländischen Wohltätigkeitsvereins in Paris berufen, dessen Ziel es war, in Frankreich lebende niederländische Bürger zu unterstützen. Es sind zahlreiche Spenden von Herckenrath überliefert, aber auch Hilfe in Form von Autokrediten. Sein Engagement für wohltätige Zwecke wird von der Amerikanischen Bibliothek in Paris gewürdigt, die in ihrem 44. Bericht von 1964 Herckenrath als Förderer und Freund aufführt, der sie über viele Jahre hinweg finanziell unterstützt hat.
Ein Sujet, das Mela Muter neben dem Porträt besonders liebte, waren Landschaften. Die Künstlerin war äußerst sensibel für die Schönheit der sie umgebenden Landschaft. In ihren eigenen Worten: "Ich war mir bewusst, dass schöne Landschaften so fesselnd sind, dass man den Drang hat, sie genau wiederzugeben, ohne sie selbst zu bearbeiten." (zitiert in 'Mela Muter, Malerei/Peinture. Katalog der Sammlungen des Universitätsmuseums in Toruń", herausgegeben von Mirosław Adam Supruniuk, Sławomir Majoch, Toruń 2010, S. 114). Die Protagonisten von Melanis Kompositionen waren in der Regel Stadtansichten, in denen die charakteristischen Hauptdenkmäler die Hauptrolle spielten. Die Protagonisten dieser Darstellungen waren vor allem ihr geliebtes Avignon oder das südfranzösische Küstenstädtchen Collioure. Die Gemälde der Künstlerin wurden von den Kritikern sehr positiv aufgenommen: " (...) Wir bewundern den Lebenswillen und die grenzenlose Liebe zur Natur von Frau Mela Muter. Landschaften, Figuren, Kompositionen, die nach der Natur in Spanien oder Südfrankreich gemalt wurden, erfreuen uns hier durch die Intensität der Zeichnung und die in breiten Strichen aufgetragene Farbe, ohne dass die Details akribisch ausgearbeitet werden. In diesen schnellen, synthetischen Tönen sind lebendige Motive eingefangen, und es bleibt eine frische Spur der Bewunderung des Künstlers für die ewigen Wunder der Natur. Wie heiter das alles ist, ein wahres Fest der Farben und der Sonne! ' (E. Woroniecki, L'Art. polonais à Paris. Petites expositions: [...] Mme Mela Muter au Sacre de Printemps, "La Pologne politique, économique, littéraire et artistique" 1925, sem. I, S. 468). Die Aufmerksamkeit wurde auch auf den Farbausdruck in den Gemälden von Muter gelenkt: "Während sich die Künstlerin in ihren Porträts farblich zu Recht auf eine gewisse harmonische Palette von wenigen Farben beschränkt, glänzt sie in ihren Landschaften mit einer Fülle von Farben" (W. Skoczylas, Wystawa prac prac Meli Muter z Tow. Zachęty, "Tygodnik Ilustrowany" 1923, Nr. 15, 7 IV, S. 234).
Das auf der Auktion präsentierte Werk mit dem Blick auf eine Seine-Kurve bei La Seine à Triel weist alle charakteristischen Merkmale der Malerei Melanis auf. Die dick aufgetragene Farbschicht verleiht dem Werk einen skulpturalen Charakter. Die raue Textur, die fast aus dem Rahmen des Werks herausragt, ist lebendig, pulsierend. Mela konzentriert sich nicht auf die getreue Wiedergabe einer gegebenen Landschaft. Er fängt ihre Elemente synthetisch ein. Man hat fast den Eindruck, die vom Künstler dargestellten Boote sanft im Rhythmus der vorbeiziehenden Wellen treiben zu sehen. Eine einzigartige Qualität des Werks ist die Einführung des Elements der Staffage in die Komposition in Form einer sitzenden Frau auf einem Steg.
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