DAMBROWSKI SAMUEL
PREDIGTEN ODER ORDENTLICHE VORTRÄGE ZU DEN FESTTAGEN DER EVANGELISCHEN HEILIGEN UND ANDEREN HEILIGEN, DIE DIE GOTTESKIRCHE IN POLEN, PREUSSEN UND ANDERSWO DAS GANZE JAHR HINDURCH ZU FEIERN PFLEGTE
[gemeinsam verfasst mit:]
BUSSPREDIGTEN. PRZYDATEK DO FASTLI DAM¬BROWSKIEY.
In Brzeg 1772, Nakładem i Typem Jana Ernesta Trampa, S. [2], 586, acc.; S. 56; Format 17,5x21 cm
Pfarrer Samuel Dambrowski war vielleicht einer der berühmtesten lutherischen Geistlichen des Großfürstentums Litauen und hinterließ ein beachtliches literarisches Erbe.
Pfarrer Dambrowskis herausragendstes Werk war seine "Postilla chrześciańska, albo Kazania y wykłady porządne" (Christliche Postille oder Predigten und ordentliche Vorlesungen) in fünf Teilen oder Büchern, von denen der erste und zweite Teil Predigten zu den Sonntagsevangelien für das ganze Jahr, der dritte Teil Predigten zum Gedenken an prominente Heilige für das ganze Jahr, der vierte Teil Trauerpredigten und der fünfte Teil Predigten über die Plagen Gottes enthielt. Die erste Ausgabe des Postillions wurde 1620-1621 in Toruń veröffentlicht, der Druck wurde von dem Starosta von Orsha (Orsha - eine Stadt im östlichen Weißrussland) und dem Horodynski von Vilnius, Piotr Nonhard, finanziert. Das Buch erlangte sofort große Popularität, Anerkennung und Respekt. Wie es im Vorwort zur Leipziger Ausgabe von 1728 heißt, wurde Dambrowskis "Postilla"
"...von der ganzen protestantischen [Augsburger] Kirche mit großem Lob aufgenommen, daß noch heute in den protestantischen Kirchen bei Vakanzen, wenn kein Priester da ist, der Gemeinde aus [dieser] Postilla gepredigt wird. Sie wurde auch hier in Polen von vielen frommen und edlen Fastenden besonders geliebt, und selbst die, die nicht in unsere Kirche aufgenommen wurden, liebten sie so sehr, dass sie darin lasen, und nachdem sie sie gelesen hatten, erfuhren sie die evangelische Wahrheit."
Unter den Lutheranern war das Buch sogar mit frommen Legenden der Art überzogen, dass der "Postillon" nicht in dem Ofen verbrannte, in dem einige katholische Mönche ihn verbrennen wollten.... Der außerordentliche Ruhm und die Achtung, die Dambrowskis Werk in der gesamten polnisch-litauischen Gemeinschaft genoss, trugen auch dazu bei, dass der polnische König und Großfürst von Litauen, Jan III. Sobieski, 1691 ein Privileg erließ, das die Wiederveröffentlichung des Buches unabhängig von der lutherischen Konfession des Autors erlaubte. Weitere Ausgaben der "Postylla" wurden veröffentlicht in: 1728 in Leipzig; 1772, 1779, 1798, 1809, 1824 in Brzeg; 1854 und 1857 in Königsberg; 1866, 1873, 1880, 1889, 1896 .... 1912 in Toruń.
Quelle: http://lutheranica.at.tut.by/biblio/dambr-hist-pl.htm
HARDCOVER AUS VOLLLEDER MIT ZEITGENÖSSISCHER PRÄGUNG UND VERGOLDUNG, BESCHLÄGE, SCHNALLEN
Zustand DB+/ Einband leicht berieben, Reste von Schnallen, Familienchronik auf dem Vorsatz (Geburts- und Sterbedaten der Mitglieder der Familie des Besitzers), kein Porträt; S. Tit. Nr. 2 in späterem Exemplar; Einband berieben, Seiten geknickt und verschmutzt, ein recht schönes Exemplar