Abmessungen: 120 x 67 cm
signiert und datiert unten: "MUSIAŁOWICZ | 19.67. 1971".
Rückseitig signiert, datiert und beschrieben: "AUS DER SERIE: | 'KRIEG GEGEN DEN MENSCHEN' | MUSIAŁOWICZ".
Biogramm
1939 machte er seinen Abschluss an der Warschauer Akademie der Schönen Künste, wo er bei Feliks Szczęsny Kowarski und Leonard Pękalski studierte. Er gehörte zur Gruppe "Warschau". Ein Maler, Grafiker und Zeichner, der keiner Gruppe oder künstlerischen Richtung angehörte.
Seine ersten Werke waren den Erfahrungen des Krieges und dem zerstörten Warschau gewidmet. Nach Musiałowicz' Reise in die Niederlande 1956/1957 kam es zu einem Wandel in seiner Malerei. Beeinflusst von den späten Werken Rembrandts und van Goghs kehrte er zur Zeichnung zurück, weil sie ihm, wie der Autor betonte, erlaubte, die Wirklichkeit unmittelbar zu erfassen. Auch Weiß und die Farbe Schwarz beginnen sein Werk zu dominieren. 1957 unternimmt der Künstler eine weitere wichtige Reise, diesmal nach Frankreich.
In den 1940er und 1950er Jahren schuf er abstrakte, monochromatische und expressive Kompositionen, die manchmal an die Atmosphäre von Krieg und Besatzung erinnerten. Erwähnenswert sind die Serien "Occupation" (1939-1945), "Imaginary Portraits" (1957-72) oder "War Against Man" (1959-1964). Damals erkannten die Kritiker die ursprünglichen Qualitäten der Gemälde des Künstlers, wie die individuelle Form und die Sättigung mit Ausdruck und Gefühl.
In den 1950er Jahren entsteht ein Muster von Werken, dem der Künstler in den folgenden Jahrzehnten treu bleibt. Zum Mittelpunkt der Komposition wurde die menschliche Silhouette, die die Rolle eines Zeichens spielte. Um sie herum schuf der Künstler zahlreiche Ornamente von grober, sinnlicher Beschaffenheit. Zuweilen haben die Werke aus dem Atelier des Künstlers sogar Relief- oder Halbreliefcharakter. Auf einigen Werken sind Einlegearbeiten aus Gold- oder Silberspänen zu sehen, die der Künstler in die Malschicht eingearbeitet hat.
In den 1970er Jahren wendet sich Henryk Musiałowicz der Natur zu. Damals schuf er Zyklen wie "Animalische Landschaft" und "Geburt der Erde". Es gab auch Zyklen, die existenziellen Themen gewidmet waren, wie "Erinnerungen", "Familie" oder "Epitaph". Gegen Ende der Jahre erscheinen immer mehr räumliche Kompositionen, die der Künstler durch die Kombination zahlreicher einzelner Elemente schafft. Manchmal sind sie stark polychrom gefärbt und ähneln eindrucksvollen Totems.
Der Künstler nahm an mehr als 100 Einzelausstellungen und 250 Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. Seine Werke wurden u. a. in Genf, Paris, New York, London, Rom und Toronto der Öffentlichkeit präsentiert. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter die Medaille "Gloria Artist for Merit to Culture" und das Kommandeurskreuz des Ordens Polonia Restituta. Im Jahr 2002 fand im Nationalmuseum in Poznań eine Retrospektive statt.