16,0 x 9,7 cm - Feder, Tinte, Papier p.d. Nummer (in Bleistift): 109.
Auf der Rückseite, auf der sogenannten "Schnalle", ein Aufkleber einer Bildbinderei und ein Aufkleber, der über ein UV-gefiltertes Glas informiert.
Die Zeichnung stammt aus dem 132-seitigen Skizzenbuch von Jacek Malczewski, das höchstwahrscheinlich den Titel XXXII des Autors auf dem "Titel"-Karton trägt. Diese Seite, wie auch die letzte, trägt den Stempel ZE ZBIORÓW MARJI MALCZEWSKIEJ mit dem Familienwappen. Das Skizzenbuch stammt aus der Zeit der Ausbildung des Künstlers am St. Jacek-Gymnasium in Krakau (1871-1873). Auf den Seiten des Skizzenbuchs zeichnete der junge Maler Figuren von Bauern, Bäuerinnen, Juden und Dorfgroßvätern, Kutschen, Tiere, ländliche Gebäude und das Innere von Kirchen. Die meisten Zeichnungen wurden mit Bleistift angefertigt, nur 9 von ihnen mit Feder und Tinte.
Jacek Malczewski (Radom 1854 - Krakau 1929) - ein bedeutender Vertreter der polnischen Malerei der Moderne - begann seine künstlerische Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau, wo er in den Jahren 1872-1875 bei Feliks Szynalewski, Władysław Łuszczkiewicz und Jan Matejko studierte, dessen Atelier er in den Jahren 1877-1879 erneut besuchte. Anschließend studierte er an der Pariser École des Beaux Arts bei E. Lehmann (1876-1877).
Im Jahr 1880 reiste er nach Italien. In den Jahren 1884-1885 nahm er als Zeichner an der wissenschaftlichen Expedition von Karol Lanckoroński nach Pamphylien und Pisidien in Kleinasien teil. Zu dieser Zeit hielt er sich auch in Griechenland und Italien auf. Zwischen 1885 und 1886 hielt er sich für mehrere Monate in München auf. Nach seiner Rückkehr ließ er sich dauerhaft in Krakau nieder, von wo aus er weiter nach München und Italien reiste. Von 1896 bis 1900 lehrte er an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau, und von 1911 bis 1922 war er Professor und zweimal Rektor der Krakauer Akademie. Die Jahre 1914-1915 verbrachte er in Wien und kehrte 1916 nach Krakau zurück. In den letzten Jahren seines Lebens hielt er sich hauptsächlich in Lusławice und Charzewice bei Zakliczyn auf. Er war Mitbegründer der Gesellschaft der polnischen Künstler "Art" (1897) und Mitglied der Gruppe "Zero" (1908).
In seiner Anfangszeit malte er Porträts, Genreszenen und vor allem Gemälde mit Themen, die mit dem Martyrium der Polen nach dem Januaraufstand zusammenhängen (Tod von Ellenai, Sonntag im Bergwerk, Auf der Bühne, Weihnachtsabend in Sibirien). Später, seit den 1890er Jahren, schuf er Gemälde mit symbolischem Inhalt, in denen sich patriotische, biblische, märchenhafte, literarische und allegorisch-fantastische Themen vermischten.
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