Pastell / braunes Papier, 64x48,5 cm, signiert p.d.: Witkacy (TC+Et) / 1930 IV, Gemälde in einem alten Rahmen, gerahmt in einem neuen
Dr. Anna Żakiewicz schrieb in ihrer Stellungnahme: "Der April 1930 war eine Zeit, in der Witkacy intensiv mit Drogen (Kokain, Harmin und Äther) experimentierte, und die mehr als 50 Porträts verschiedener Personen, die er in diesem einen Monat unter deren Einfluss anfertigte, gehören zu den ausdrucksstärksten in seinem Oeuvre und umfassen mindestens neun Bilder von Inka Turowska. Das hier besprochene Porträt ist eines von ihnen. Das Gesicht des Modells ist darin deformiert - stark vereinfacht, aber unter Beibehaltung der charakteristischen Züge: große, den Betrachter intensiv anblickende blaue Augen, gleichmäßige dünne Augenbrauen und ein kleiner, leuchtend roter Mund. Außerdem verwendete der Künstler einen seiner bevorzugten künstlerischen Tricks, den so genannten engen Rahmen, der dazu dient, den Ausdruck des Porträts zu steigern. Das Gesicht wird von oben durch einen auf die Stirn fallenden Pony und von unten durch die Wangen stützende Hände, die wie Katzenpfoten aussehen, eingerahmt, was zusammen mit den großen und deutlich schräg gestellten Augen das Modell wie eine Katze aussehen lässt und ihrem Bild einen räuberischen Charakter verleiht. [...] Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das betreffende Porträt aus vielen Gründen äußerst interessant ist. Nicht nur wegen seiner beschriebenen künstlerischen Qualitäten, sondern auch wegen der Person des Modells und der Periode seiner Entstehung - die fruchtbarste und reichhaltigste an formalen Experimenten."
Erhaltungszustand: gut, leichte Beschädigungen an den Rändern
- Privatsammlung, Warschau;
- DA Ostoya, 5. Auktion 04.10.1998, Pos. 64 (unmittelbar nach der Auktion erworben);