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Stanisław Witkiewicz, JAGEN MIT SCHARNEN, 1875

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Schätzungen: 115 751 - 185 202 EUR
60,5 x 102,0 cm - Öl, Leinwand signiert l.d.: Stanisław Witkiewicz 1875.

Rückseitig links, Nummer (Buntstift): 374, am oberen Rand ein unleserlicher Stempel; auf der oberen Leiste des Keilrahmens ein Ausstellungsaufkleber "Dzieje pracowni" des Nationalmuseums in Poznań.



Das ausgestellte, erwähnte und reproduzierte Gemälde:

- Antoni Piotrowski, Autobiografie, 1911 (Typoskript in IS PAN), Heft III, S. 4;

- Führer zur Ausstellung der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste, Warschau, Januar 1927, S. 17, Kat.-Nr. 81;

- Kazimierz Kosiński, Stanisław Witkiewicz, Bibljoteka Polska Publishing Institute, Warschau 1928, S. 518;

- Tadeusz Dobrowolski, Nowoczesne malarstwo polskie, Bd. 2, hrsg. von Ossolineum, Wrocław-Kraków 1960, S. 148;

- Zdzisław Piasecki, Stanisław Witkiewicz. Młodość i wczesny dorobek artysty, PWN Verlag, Warschau, Wrocław 1983, S. 140;

- Stanisław Witkiewicz 1851-1915 [Kat. Ausstellung], Tatra Museum, Zakopane 1996, S. 28, 47, Kat. Nr. 6;

- Stanisław Witkiewicz - Mensch, Künstler, Denker. Materialien der Tagung anlässlich des 80. Todestages des Künstlers, Zakopane, 20. - 22. Oktober 1995, Zakopane 1997, S. 15, 501;

- Marek Bratuń, Stanisław Gajda, Jan Neuberg, Duktem czasów. Ein Gedenkbuch zu Ehren von Professor Marian Kaczmarek (1934-1994), Universität Oppeln, Oppeln 1999, S. 241;

- Zdzisław Piasecki, Stanisław Witkiewicz im Kreis der ihm nahestehenden Menschen und Angelegenheiten: nicht nur biographische Skizzen, Universität Oppeln, Oppeln 1999, S. 49;

- Jerzy Malinowski, Malarstwo polskie XIX w., DiG Publishing House, Warschau 2003, S. 263;

- Chełmoński Chmielowski Witkiewicz. Atelier im Hotel Europejski in Warschau 1874-1883, Nationalmuseum in Poznań, 21 III - 6 VI 2010, Kat. S. 301 und S. 342 (Auszug);

- Natalia Budzyńska, Witkiewicz. Der Vater von Witkacy, Znak Verlag, 2022, S. 85.



Nach seinem Aufenthalt in München (1872-1873) kehrte Witkiewicz nach Warschau zurück. Hier eröffnete er 1875 mit seinen Freunden aus der Studienzeit ein gemeinsames Atelier, das sich im ehemaligen Waschfrauenzimmer im Dachgeschoss des Hotels Europejski befand. Es ist heute schwer zu bestimmen, wer der Hauptmieter war. Von Anfang an wurde es ständig von Adam Chmielowski, Józef Chełmoński, Antoni Piotrowski sowie Jan Owidzki, Julian Maszyński und Stanisław Masłowski aufgesucht.

Heute gilt das Atelier im Hotel Europejski als Mittelpunkt des damaligen künstlerischen Lebens in der Hauptstadt. Es wurde von zahlreichen Künstlern, Malern, Schriftstellern, Kritikern und Publizisten aufgesucht. Seine Stammgäste wurden schnell Teil der intellektuellen Elite Warschaus. Witkiewicz, Absolvent der Akademien in St. Petersburg und München, war zu diesem Zeitpunkt bereits ein reifer Maler. Bevor er 1884 als Kunstkritiker und -theoretiker "geboren" wurde und eine führende Position auf diesem Gebiet einnahm, hatte er bereits 16 Jahre lang Gemälde geschaffen, ausgestellt und verkauft. Wie J. Wojciechowski schreibt: Er malt reale Szenen, die er mit stumpfer Kühnheit auf die Leinwand wirft ("Tygodnik Ilustrowany" 1875, Nr. 415, S. 377-378). In den 1870er Jahren sind die Themen seiner Darstellungen hauptsächlich Szenen des dörflichen Lebens: Pflügen, Jahrmärkte, Wirtshäuser, Jagd. Unter den letzteren war sein Lieblingsthema zweifellos die Jagd mit Windhunden, über die er schrieb: Darin liegt ein besonderer Reiz und eine Verbindung mit dem polnischen Temperament" (zitiert in Halina Cękalska-Zborowska, Wieś w malarstwie i rysunku naszych artystów, Warschau 1974, S. 138). Von besonderer Bedeutung für seine Malerei in dieser Zeit ist seine Freundschaft mit Józef Chełmoński, über die Zdzisław Piasecki schreibt: "In seiner Münchner Zeit teilte Witkiewicz ein Atelier mit Chełmoński. Ähnlich war die Situation in den Jahren 1874-1875, unmittelbar nach der Rückkehr der beiden Maler nach Polen. Alltägliche persönliche Kontakte, ständiger Gedankenaustausch, nicht selten sogar gegenseitige Einmischung in die laufende "Arbeit" der Malerei brachten nicht nur die "Paletten" der beiden Freunde einander näher, sondern stärkten in ihnen auch den Glauben an die Unverwechselbarkeit der eigenen Talente, im Sinne einer intensiven Selbsterziehung (Z. Piasecki, S. 115).

Zweifellos kann die zur Versteigerung angebotene Jagd mit Windhunden ein hervorragendes Beispiel für diese kreative Beziehung sein. Das Gemälde ist wahrscheinlich identisch mit dem in der Autobiografie von Antoni Piotrowski erwähnten Pfeifen für Windhunde. Gleichzeitig handelt es sich um ein besonderes Gemälde, ein Unikat, denn die Gemälde von Stanisław Witkiewicz, von denen bis heute nur wenige erhalten sind, sind auf dem Kunstmarkt äußerst selten.

Stanisław Witkiewicz - Maler, Schriftsteller, bedeutender Kunsttheoretiker und -kritiker, Schöpfer des "Zakopane-Stils" in Architektur und Ornamentik, Vater von Stanisław Ignacy "Witkacy". Nach einem Aufenthalt in Tomsk, wo seine Familie wegen der Teilnahme am Januaraufstand im Exil lebte und wo er bei dem Lithographen J. Volkmar Fleck Zeichnen studierte, nahm er ein Studium an der Akademie der Schönen Künste in St. Petersburg auf (1868-1871). Im Jahr 1871 ging er nach München und studierte kurz an der Akademie bei H. Anschütz. Nach seiner Rückkehr nach Polen (1873) lässt er sich in Warschau nieder. Sein Malatelier im Hotel Europejski teilt er sich mit seinen Freunden J. Chełmoński, A. Chmielowski und A. Piotrowski. Zu dieser Zeit arbeitete er auch als künstlerischer Leiter der Zeitschrift "Wędrowiec". In den Jahren 1880-82 hielt er sich in München, Marienbad und Meran auf. Ab 1890 lebte er in Zakopane. Eine fortschreitende Lungenkrankheit veranlasste ihn, die letzten Jahre seines Lebens unter Sanatoriumsbedingungen in Lovran in Istrien zu verbringen. Er war ein Verfechter des Realismus in der Kunst und versuchte, nach den theoretischen Prinzipien dieser Richtung zu malen. Er schuf Genrebilder, Seestücke und Tatra-Landschaften, aber auch Szenen aus dem Januaraufstand, die auf seinen Kindheitserinnerungen beruhen, und - seltener - Porträts.
Auktion
Auktion für frühe Kunst
gavel
Date
17 März 2024 CET/Warsaw
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Ausrufungspreis
104 176 EUR
Schätzungen
115 751 - 185 202 EUR
Endpreis
Keine Gebote
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Auktion

Agra-Art

Auktion für frühe Kunst
Date
17 März 2024 CET/Warsaw
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