Aquarell, cremefarbenes Papier, 56 x 68 cm (gekürzt)
signiert p. D.: Wojtkiewicz .../ 1905
vgl.: Zeremonien, Witold Wojtkiewicz 1879 - 1909 [Ausstellungskatalog VII - VIII. 2004, Nationalmuseum in Warschau, Ausstellungskommissarin E. Charazińska], Warschau 2004, S. 115.
Die Werke von Wojtkiewicz sind auf dem antiquarischen Markt eine Rarität; die meisten Werke des früh verstorbenen Künstlers befinden sich in Museumssammlungen. Als Vertreter der Moderne und des frühen Expressionismus war er Mitglied der Gruppen: "Zero", "Five" und der Gesellschaft Polnischer Künstler "Sztuka", begann er als Karikaturist und Zeitschriftenillustrator.
Im Jahr 1905 begann Wojtkiewicz mit der Arbeit an einer Reihe von Gemälden und Zeichnungen mit dem Titel "Zirkus". Es ist eine Welt der Phantasie, der Tagträume, der Groteske, eine deformierte Realität, die von Pierrots und Marionetten bevölkert wird, in der sich das Leben mit der Kunst vermischt und der Anschein eines fröhlichen Vergnügens, den sie erwecken, die quälende Wahrheit des Alltags verdeckt.
Das Gemälde Clowns zeigt drei Clowns, die gemeinsam den Stiel einer Riesenorchidee tragen. Im Ausstellungskatalog schreibt Irena Kossowska über das ausgestellte Werk: Die Finesse, mit der die faltigen Gesichtsmasken der Komödianten wiedergegeben werden, Gesichter, die in einem Ausdruck von grimmiger Sturheit, Anstrengung und Entschlossenheit erstarrt sind, scheint unübertroffen. Jedes Detail ihrer Kostüme - der sich ausbreitende, kunstvoll gekräuselte Krepp, die bufffarbenen Hosen, die Bommelschuhe und sogar die stattlichen Knopfleisten, die die Grimasse des Narren parodieren - wird von einer weichen, geschmeidigen Linie umspielt, die die Form treffsicher definiert. Der Ausdruck der reinen Linie, die manchmal grau, manchmal blau oder rosa ist, wird durch die fließende, transparente, manchmal verblassende und dann wieder an Farbkraft gewinnende Aquarellfarbe ergänzt. Der ätherische Charakter der im abstrakten Raum schwebenden Figuren lässt sie wie traumhafte Erscheinungen erscheinen und macht uns das Streben nach einem Ziel bewusst, das, obwohl es real ist, unbestimmt, unbekannt und schwer fassbar bleibt. Der lyrische Ton der Szene wird durch eine raffinierte Gegenüberstellung von Rosa-, Blau- und Grautönen verstärkt, die in Wojtkiewiczs Kunst so vertraut sind. Ein starker Akzent des reinen, lebhaften Grüns einer Orchidee wirkt vor diesem Hintergrund wie ein Kontrapunkt.
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