20 x 20 cm
Technik: Öl, Acryl: Mischtechnik.
Das Werk ist gerahmt.
2020
Malina Wieczorek malt schon seit mehreren Jahrzehnten Frauen. Diese Akte lassen sich durchaus der so genannten Konzeptkunst zuordnen. Wie in venezianischen Spiegeln spiegeln sich die Figuren der von ihr geschaffenen Frauen, die sich des Blicks, dem sie ausgesetzt sind, nicht bewusst sind und in gewisser Weise verurteilt werden. Meist treten sie etwas schüchtern, halb im Gestus, halb im Profil aus dem Bild heraus. Ähnlich und anders zugleich. Einsam und doch deutlich unter uns präsent. Der Künstler bezeichnete sie als Akte, und dieser Begriff lässt sich sowohl auf die körperliche als auch auf die geistige Sphäre anwenden. Der Versuch, Keilschrift auf sprachlicher Basis zu lesen, führt oft zu keinem befriedigenden Ergebnis. Daher die Frage: Sollten wir nicht mit "Gefühlen" lesen? So wie wir es beim Lesen und Verstehen von Gemälden tun.
Die konzeptionelle Malerei von Malina Wieczorek findet in den Emotionen die Antworten auf die Frage, wer wir sind. Obwohl wir es "Malerei" nennen, zeichnet Malina in Wirklichkeit mit einem Pinsel. Es sind gezeichnete Bilder. Verwischte Hintergründe, immer ein Umriss, graue Farbe und viel Freiraum für freie Assoziationen. Die Hintergründe, auf denen die Formen erscheinen, sind meist rot, ziegelrot, orange oder grau. Ein grauer Umriss auf grauem Grund ist praktisch das Ideal der unsichtbaren Malerei.