130,0 x 85,5 cm - Öl, Leinwand, auf der Rückseite in schwarzer Farbe signiert: 129 x 85 JACEK | SIENICKI | "CZŁOWIEK" | ol. pł. 1990
l.g.: 7002 [im Rahmen] oben, Exportstempel, auf der Eckverstärkung p.g. wiederholt Nr.: 7002.
Provenienz:
- Das Gemälde wurde in den 1990er Jahren vom Künstler für das Museum für Europäische Kunst in Osaka, Japan, erworben.
- Nach der Schließung des Museums eine Privatsammlung in Asien.
Janusz Jaremowicz schrieb über die menschlichen Figuren in den Gemälden von Jacek Sienicki Folgendes: Wenn Sienicki keine Kompositionen mit menschlichen Figuren malen würde, wäre er immer noch ein großer individueller Maler. Seine "Porträts" aber sind vielleicht die höchste Erfüllung seiner Kunst. Sie erhellen mit ihrer Bedeutung die Gesamtheit seines Werkes. Natürlich liegt hier keine eigentliche Porträtabsicht vor; der Künstler malt kein ix oder igre. Die menschliche Figur ist eine Annäherung an das Sein, an existenzielle Situationen. In den "Porträts" wird die Figur mit einem Akzent auf die Linien, genauer gesagt auf die Ränder der Figur, interpretiert. Dieses Primat des Randes idealisiert die Figur, lässt sie fast verschwimmen. Der Linienrand existiert nicht, er ist das, was wir an der Nahtstelle der Farbflecken vermuten; es ist wiederum der Fleck, der Konkretheit hat. Sienicki malt idealisierte Figuren nicht als Anekdote, nicht in einer Aura von Moralismus, sondern in ihrer Struktur, in ihrem Wesen. Es ist eine Art und Weise, Spiritualität, wenn man so sagen darf, in ihrer ontologischen Essenz auszudrücken. (Janusz Jaremowicz, Malarz osobny, in Jacek Sienicki, Łowicz 1994, S. 26)
♣ zum Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr hinzugerechnet, die sich aus dem Recht des Urhebers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.
* Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Grenzsteuer in Höhe von 8% MwSt. erhoben (gemäß §12 Punkt 2 der Regeln).
Jacek Sienicki (Warschau 29 II 1928 - Warschau 14 XII 2000) studierte an der Fakultät für Malerei der Akademie der Schönen Künste in Warschau, wo er 1954 sein Diplom im Atelier von Professor Artur Nacht-Samborski erhielt. 1955 nahm er an der Ausstellung für junge bildende Kunst im Warschauer Arsenal teil. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung war nicht nur ein gelungenes Debüt für den Künstler, sondern prägte auch über Jahre hinweg seine Haltung, die er mit den anderen "Arsenalisten" teilte und deren Prinzipien der Vorrang der Ethik, die Skepsis gegenüber vorübergehenden künstlerischen Moden und die Treue zu sich selbst waren. 1955 nahm Sienicki einen Lehrauftrag an seiner Alma Mater an. Er durchlief alle akademischen Stufen und wurde 1981 zum Professor ernannt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1974 den Cyprian-Kamil-Norwid-Kritikerpreis, 1984 den Jan-Cybis-Preis (unabhängig) und 1993 den Preis der Alfred-Jurzykowski-Stiftung. Seit seinen frühen Jahren schwankt seine Malerei zwischen figurativer Kunst, oft mit dramatischen existenziellen Untertönen, und einer Tendenz zur Abstraktion. Gleichzeitig gab der Maler eine recht begrenzte Anzahl von Lieblingsmotiven nicht auf, zu denen Pferdeschädel, langgestreckte Figuren und dunkle Interieurs gehörten, die er in einer ähnlichen, dunklen Farbpalette wiedergab. Parallel zur Malerei zeichnete er viel, meist mit Kohle, und behandelte Werke in dieser Technik als autonome Werke.
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