Roman Artymowski (1919-1993), PEJZAŻ CLXXXV, 1988.

Acryl/Leinwand, 81 x 60 cm
rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: ROMAN ARTYMOWSKI | PEjZAŻ
CLXXXV, 1988 | Acryl | 81 x 60 cm
AUSGESTELLT:
- Roman Artymowski, Ausgewählte Werke, Nationalmuseum in Warschau, Warschau 1998
- Roman Artymowski 1919-1993, Malerei-Grafik, Ausstellung zum 100. Jahrestag seiner Geburt, Łowicz Museum, 2019
LITERATUR:
- Roman Artymowski, Ausgewählte Werke, Nationalmuseum in Warschau, Warschau 1998 [Pos. 88, Kat. Nr. 6].

1959 reiste Roman Artymowski nach Bagdad, wo er druckgrafische Techniken lehrte. Die Begegnung mit der Landschaft des Nahen Ostens veränderte seine Auffassung von Landschaftsmalerei. Der Künstler begann zu geometrisieren und beschloss, sein Motivrepertoire radikal zu reduzieren. Im Laufe der Jahre entstehen zahlreiche Gemälde mit identischer Komposition - minimalistisch, mit der Sonne oberhalb der Horizontlinie dargestellt. Die Sonne wird für den Künstler zu einer Obsession: "Bei uns ist die Sonne eine Freude - dort der gefährlichste Feind. Alles versteckt sich vor der Sonne [...] Der Irak ist im Allgemeinen flach, in der Wüste spielt sich alles an der Horizontlinie ab, die Wüste vergrößert den Maßstab jedes Objekts - durch den Mangel an Kontrast". Die Scheibe der Sonne nimmt alle möglichen Farben an, die die Darstellung unwirklich machen. Die Landschaft verwandelt sich in eine symbolische Landschaft. Einerseits bewahrt der Künstler durch formale Strenge eine heitere Harmonie, andererseits beeinflusst er die Emotionen des Betrachters stark durch die Verwendung von Farben. Mal ist die Sonne weißglühend, mal erscheint sie verblasst, tot - blau oder dunkelblau. Schwarze Sonnen kennen wir auch aus Artymowskis Grafik "Pessimistische Landschaften". Die Sonne auf dem vorliegenden Gemälde drängt sich dem Betrachter mit ihrer roten Hitze auf. Sie strahlt nicht nur eine kraftvolle Energie aus, sondern teilt sie großzügig mit dem Betrachter.