Henryk Epstein (1891 Lodz - 1944 Auschwitz), Herbstlandschaft, ca. 1938.

Öl, Leinwand, 50 × 65 cm
Signiert l. d.: "H. Epstein"

"Seine ersten Werke, die er nach seiner Ankunft in Paris malte, waren grünlich, herb, kahl, aber schon damals seltsam anziehend, eigenartig, auf eine ungewöhnliche und barbarische Weise. Figuren, Landschaften und Stillleben - alles irritierte erst und faszinierte dann. Allmählich, aber unweigerlich!" Gustave Coquiot, Les indépendants - 1884-1920, Ollendorf 1920: "Die einzelnen Gemälde ähneln separaten Organismen, die ein intensives Leben führen. Vibrierende und zitternde Flächen. Farben, deren Aufgabe nicht darin besteht, bunte Arabesken zu schaffen, sondern die auf der zweidimensionalen Leinwand dargestellte Materie zu beleben und somit eine visuelle Fiktion anzuwenden. Die Kardinaltugend des betreffenden Künstlers ist die Fähigkeit, die Illusion zu erzeugen, dass die dargestellten Figuren lebendig sind und arbeiten. Das heißt nicht, dass Henry Epstein eine figurative Kunst anstrebt. Der Künstler zielt nicht darauf ab, seine Gefühle, seine visuelle Erfahrung zu vermitteln oder mitzuteilen. Sein Ziel ist ein anderes. Der Maler versucht, Figuren zum Leben zu erwecken, deren Formen und äußere Erscheinung gewöhnlichen Menschen ähneln, und sie mit einer neuen Seele auszustatten, einem Produkt seiner Vorstellungskraft, seinem Eigentum" W. George, The School of Paris, [in:] C. Roth, Jüdische Kunst: Eine illustrierte