Maße: 49,5 x 39 cm (im Licht des Passepartouts)
Unterhalb der Komposition mit Bleistift signiert und datiert: Kreidetusche | LWycz 1926".
Das Werk stammt aus der Mappe "Jubiläum der Marienkirche in Krakau", die 1927 veröffentlicht wurde. Im Jahr 1926 jährte sich die Gründung der Marienkirche in Krakau zum siebenhundertsten Mal, und aus diesem Anlass fertigte Wyczółkowski neun Tafeln an, die das Gotteshaus, sowohl den Korpus als auch das Innere, darstellen. Der Künstler druckte mit Hilfe von Władysław Werdeker 40 Exemplare von jeder Grafik, und Stanisław Tomkowicz versah die Mappe mit einer emotionalen Einführung.
Ursprünge
Privatsammlung, Kraków
Literatur
Maria Grońska, Grafiken in einem Buch, Portfolio, Album, Wrocław 1994, Pos. 630
Biografie
Zwischen 1869 und 1875 studierte er an der Zeichenklasse in Warschau, u.a. bei W. Gerson, A. Kamiński und R. Hadziewicz. Er setzte seine Ausbildung an der Akademie in München fort und besuchte zwischen 1877 und 1879 die Akademie der Schönen Künste in Krakau, wo er bei J. Matejko studierte. Von 1895 bis 1911 war er Professor an der Akademie der Schönen Künste in Krakau, und ab 1934 hatte er den Lehrstuhl für Grafik an der Akademie der Schönen Künste in Warschau inne. Im Jahr 1889 reiste er nach Paris, wo er mit dem Impressionismus in Berührung kam. Zunächst malte er Historien- und Genrebilder, später realistische Porträts und modische Salonszenen. Während seines Aufenthalts in der Ukraine von 1883 bis 1893 schuf er vor allem Fischer- und Bauernszenen, in denen er sich mit den Themen Licht und Farbe auseinandersetzte. Nach 1895 erlag er kurzzeitig dem Einfluss des Symbolismus, bevor er sich einer Art Kolorismus zuwandte. Er verwendet hauptsächlich Pastell, Aquarell und Tusche. Er malte stimmungsvolle Landschaften, vor allem in der Tatra, Architekturdenkmäler, Stillleben, insbesondere Blumen. Er schuf auch stilistisch vielfältige, aufschlussreiche Porträts. Ab etwa 1918 wandte er sich der Druckgrafik zu (Ätztechniken, Autolithografie). Sein Werk zählt zu den herausragenden künstlerischen Phänomenen der polnischen Kunst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.