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Wojciech Gerson, INNERHALB DES WALDES

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Schätzungen: 13 242 - 17 655 EUR
32,0 x 22,0 cm - Öl, Karton signiert p. d.: W. Gerson

Auf der Rückseite eine unleserliche Inschrift in Bleistift; daneben die Nummer (in Bleistift): 43 II; darunter ein Aufkleber mit dem handschriftlichen Gutachten von Dr. Kazimierz Buczkowski vom Juli 1944, das die Echtheit des Gemäldes von Wojciech Gerson bestätigt; außerdem auf der rechten Rahmenleiste ein zweisprachiger Aufkleber (in Polnisch und Englisch) mit einer kurzen Beschreibung des Gemäldes; auf der unteren Rahmenleiste ein Inventaraufkleber des Bezirksmuseums in Rzeszów (Druck): Wojciech Gerson, Waldlandschaft, Öl, Karton, Privatsammlung, Inv.-Nr. | Dep. MRA 2050



Ausgestelltes und reproduziertes Gemälde:

- Unbekannte Werke aus einer Privatsammlung, Regionalmuseum Rzeszów 5 III - 20 V 2015;

- Künstlerisches Credo. Unbekannte Werke aus einer Privatsammlung, Ausstellungskatalog 16 XI 2016 - 26 II 2017, Hrsg. Maria Stopyra, Rzeszów 2016, S. 7.



Gersons Landschaftsbilder zeichnen sich durch einen für die damalige Zeit ungewöhnlichen Realismus aus. Seine Naturwahrnehmung, verbunden mit seiner pädagogischen Tätigkeit, leistete einen großen Beitrag zur Entwicklung der polnischen Kunst. Seit seinen frühen Studienjahren an der Warschauer Kunsthochschule unternahm Gerson zahlreiche Wanderungen durch das Land. Mit ethnografischer Präzision dokumentierte er das Leben auf dem Lande und übertrug seine Bewunderung für die polnische Landschaft auf seine Gemälde. Józef Chełmoński - ein bedeutender Schüler Gersons - charakterisierte die Landschaftsmalerei seines Meisters in hervorragender Weise. Für ihn war die Landschaft die größte Leistung in seinem Schaffen. Dies schrieb er in der Einleitung zum Katalog ihrer gemeinsamen Ausstellung, die 1927 in der Zachęta in Warschau stattfand:
Ich beginne mit den Landschaften als jenen Werken, die Gerson das Recht geben, zu den Malern ersten Ranges gezählt zu werden. Als Gerson seine künstlerische Tätigkeit begann, waren Landschaften in fast ganz Europa sehr ungeschickt konzipiert; das Konzept des Augenblicks in einem Gemälde war fast unbekannt. Es gibt nichts darüber zu sagen, wie es in unserem Land in dieser Zeit aussah. Und auch in Paris begann gerade die Zeit der großen Landschaftsmaler, wie Daubigny, Rousseau, Troyon, Corot, Jules Breton und so weiter. [...] Gersons Werke heben sich deutlich von allem ab, was damals in unserer Malerei üblich war. [...] Das schwache Kolorit, das man ihm vorwarf und das ein charakteristisches Merkmal seines Talents war, wurde von ihm bewusst angestrebt, um den Effekt des Eintauchens von Gegenständen wie Bäumen, menschlichen Figuren usw. in die Atmosphäre hervorzuheben. Und das ist umso mehr ein Verdienst Gersons, als er es für diese Zeit allein gemacht hat, ohne es von jemand anderem zu übernehmen. [...] Gerson verstand die Beleuchtung gründlich, das sieht man zum Beispiel an seiner Bemerkung, dass man im Schatten nicht so viel sehen kann wie im Licht, dass also der Schatten nicht so klar behandelt werden kann wie das Licht. [...] Aus diesem tiefen Naturverständnis Gersons ergab sich auch die Tatsache, dass er bestimmte Momente in der Natur bewusst unscharf, d.h. so wie sie gesehen werden, wiedergab. Diese Eigenschaft seines Talents lässt sich in vielen Werken beobachten, die im vollen Sonnenlicht gemalt sind. Er behauptete, dass alle Lichteffekte gemalt werden können, von der vollen Sonne bis zur dunklen Nacht.



In Interieur eines Waldes kann man perfekt sehen, was Chełmoński im Sinn hatte. Der schmale Bildausschnitt bringt den Betrachter näher an einen kleinen Ausschnitt eines sommerlichen Waldes, der in weiches, diffuses Licht gehüllt ist, was zu einer scharfen Wahrnehmung führt.

Wojciech Gerson (Warschau 1831 - Warschau 1901) Maler, Pädagoge; zwischen 1844 und 1851 studierte er an der Warschauer Kunstschule bei Jan Feliks Piwarski, Christian Breslauer und Marcin Zaleski und zwischen 1853 und 1855 an der Akademie der Schönen Künste in Sankt Petersburg. Im Jahr 1856 ging er nach Paris, wo er weiterhin im Atelier von Leon Cogniet studierte und sich in Museen weiterbildete. Nach seiner Rückkehr nach Warschau im Jahr 1858 entfaltete er umfangreiche künstlerische und öffentliche Aktivitäten. Im Jahr 1860 gehörte er zu den Gründern der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste. Er unterrichtete Malerei und Zeichnen an der Warschauer Zeichenklasse und in seinem eigenen Atelier und bildete mehrere Generationen von Malern aus. Zu seinen Schülern zählten Chełmoński, Wyczółkowski, Stanisławski, Podkowiński und Pankiewicz. Im Jahr 1878 erhielt er den Titel eines Professors an der Akademie von St. Petersburg. Er reiste ins Ausland - nach Berlin, Italien, Wien, Prag und mehrmals nach Paris. Er bereiste das Land ausgiebig und war besonders häufig und gern in der Tatra unterwegs. Er malte ländliche Genreszenen, Porträts, historische und religiöse Bilder und Landschaften - darunter viele Tatra-Landschaften.
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Auktion für frühe Kunst
gavel
Date
18 Juni 2023 CEST/Warsaw
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12 138 EUR
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13 242 - 17 655 EUR
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Agra-Art

Auktion für frühe Kunst
Date
18 Juni 2023 CEST/Warsaw
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