Tadeusz Makowski (1882 Oświęcim - 1932 Paris), Mädchen mit einem Korb voller Blumen, um 1923.

Öl, Karton, 41 × 32,4 cm
Signiert p. d.: "Makowski".

Rückseitig l. g. signiert: "Makowski N. 114"

Dem Gemälde liegt ein Gutachten von Marek Mielniczuk, 2014, bei.

"Wenn er ein Kind ansieht, versucht er auch, die Welt mit den Augen eines Kindes zu betrachten, mit Augen, die von der Neugierde
der Welt und dem Reichtum der kindlichen Phantasie"
(Antoni Wieczorkiewicz, Bilder von Tadeusz Makowski in Warschau, 'Polska Zbrojna', 28. Oktober 1936, zitiert in W. Jaworska, 'Tadeusz Makowski. Polski malarz w Paryżu", Wrocław 1976, S. 26.

Bei der Erwähnung von Kinderporträts in der polnischen Malerei fällt einem sofort das Werk von Tadeusz Makowski ein. Diese meist kleinformatigen und emotional sehr aufgeladenen Werke führen in die Welt der kindlichen Unbekümmertheit ein, in die der Betrachter von den kleinen Modellen mitgenommen wird. "Bis 1918 war das Kind in Makowskis Werk nur sporadisch zu sehen, nun begann es, die zentrale Figur im Vordergrund zu sein. (...) Makowskis Haltung gegenüber dem mehrjährigen Modell ist ernst und respektvoll, wie die eines Erwachsenen. Der Künstler ist weit davon entfernt, auch nur die geringsten kindlichen Erfahrungen zu vernachlässigen; im Gegenteil, er erschafft eine kindliche Welt mit ihrer eigenen reichen emotionalen Skala. Es ist nicht der Erwachsene, der das Kind sieht, das ihn mit seinem unbewussten Charme und der Tatsache, dass es unbeholfen ist, bewegt. Es ist das kleine Wesen, das sich auf diese Weise vorstellt, das die anderen Kinder, die Tiere, die Bäume sieht - alles in einer verkehrten Perspektive, weil seine Vorstellungskraft zwar reich und lebendig, aber noch nicht geschärft ist und die Proportionen der Phänomene verkleinert oder übertreibt, je nachdem, wie sehr es von ihnen eingenommen ist. Außerdem hat dieses wenige Jahre alte Geschöpf das Recht, sich nicht um die euklidische Geometrie zu kümmern, sondern mit der Hand nach einem Stern am Himmel zu greifen und einen Hahn zu zeichnen, der größer als ein Haus ist."
W. Jaworska, "Tadeusz Makowski. Ein polnischer Maler in Paris", Wrocław 1976, S. 25-26.