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Mela - (Melania Mutermilch) Muter, MATERNITÄT

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Schätzungen: 137 441 - 229 069 EUR
Zusätzliche Gebühren: +5% / 3% Droit de suite
92,2 x 72,3 cm - Öl, Sperrholz auf Sperrholz geklebt Das Motiv der Mutterschaft taucht bei Mela Muter schon in der bretonischen Zeit auf und begleitet sie durch ihr gesamtes Werk. Ihre Leinwände sind alles andere als bonbonfarbene Darstellungen von glücklichen Kindern in den Armen lächelnder Mütter. Wahrscheinlich wurde dies sowohl durch die Erinnerungen an eine eher schwierige Beziehung zu ihrer Mutter als auch durch ihre eigenen mütterlichen Erfahrungen beeinflusst. Susanna Klingsland (die Mutter der Künstlerin) war streng und anspruchsvoll gegenüber ihren Kindern. Nach dem Tod ihres einzigen Sohnes stürzte sie in großen Schmerz und verschloss sich der Beziehung zu ihren Töchtern. Mela versuchte, ihrem einzigen Sohn Andrew die bestmögliche Mutter zu sein, aber Mutterschaft ist ein ständiges Opfer. Der Wunsch der Malerin nach Autonomie führte dazu, dass sie ihren Sohn manchmal sogar monatelang bei seinem Vater ließ. Andrew Mutermilch war ein kränkliches Kind, bei dem Knochentuberkulose diagnostiziert wurde. Diese Krankheit spielte wohl eine Rolle bei seinem Tod im Alter von 24 Jahren. Diese schwierigen Erfahrungen müssen den Ton ihrer Gemälde beeinflusst haben. Muter war auch für ihre linksgerichteten Ansichten und ihr Engagement für soziale Belange bekannt. Sie setzte die Malerei als Waffe ein. Mit ihren Gemälden brachte sie den Betrachter dazu, über die Härten des Lebens nachzudenken und sich dem menschlichen Leid zu öffnen. Karolina Prewęcka schreibt in ihrem Buch mit dem Titel Mela Muter. Fieber des Lebens schreibt: Muters Mütter wirken oft müde von der täglichen Sorge um Existenz und Kinder. Sie behandeln sie wie eine lästige Pflicht. Sie finden keine Freude am natürlichen Füttern. Ihre entblößten Brüste schwellen nicht mit Nahrung an. Sie sind abgemagert, zerknittert und schlaff. Die Babys in ihren Armen oder auf ihrem Schoß sind keine lächelnden oder sanft schlafenden Kleinkinder. Ihre Gesichter sind in Ernsthaftigkeit erstarrt, ähnlich wie die Gesichter der Betreuer. Man denkt an die Haltung und den Ausdruck der Figuren in Darstellungen wie der Pieta, in der die Mutter Gottes ihren vom Kreuz herabgenommenen Sohn auf dem Schoß hält - ein Symbol der Liebe, die mit unvorstellbarem Schmerz verbunden ist.



Alles, worüber Prewęcka schreibt, ist auch in dem ausgestellten Gemälde zu sehen. Mela Muter entlarvt die Wahrheit über die Mutterschaft mit großer Ehrlichkeit. Das Modell nimmt keinen Blickkontakt mit dem Betrachter auf. Sie ist in ihre eigenen Gedanken und die Sorgen des täglichen Lebens vertieft. Davon hat sie sicherlich viele, wie die Girlande von Kindern um sie herum zeigt. Der Künstler hat die ganze Szene in den offenen Raum einer südfranzösischen Flusslandschaft gestellt. Trotz des sonnigen Tages hat das Gemälde einen ausgesprochen melancholischen Grundton. Das gesamte Werk ist in dem für Muter charakteristischen Stil mit sichtbaren, feinen Pinselstrichen gemalt.



♣ Auf den Auktionspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr erhoben, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.



Mela Muter, eigentlich Maria Melania Mutermilch, geborene Klingsland (Warschau 1876 - Paris 1967), eine der interessantesten Künstlerinnen der so genannten École de Paris; trotz ihres Studiums bei Miłosz Kotarbiński in Warschau und an der Pariser Académie de la Grande Chaumiére und Académie Colarossi betrachtete sie sich als Autodidaktin und behauptete, die wahre Schule der Malerei sei für sie nur der Kontakt mit herausragenden Künstlern und deren Kunst gewesen. Sie ist mit zahlreichen Künstlern und Persönlichkeiten befreundet (u. a. R. Rolland, A. Zweig, R. M. Rilke, A. France, G. Clemenceau) und lebt seit 1901 dauerhaft in Paris, wo sie 1927 die französische Staatsbürgerschaft erhält. Sie reiste mehrmals nach Spanien und in die Schweiz und unterhielt stets rege Kontakte zu Polen, wo sie für das Land arbeitete und am künstlerischen Leben des Landes teilnahm. Sie wurde vor allem als Porträtistin geschätzt, malte aber auch Landschaften und Stillleben. Sie widmete viele Bilder den Themen Mutterschaft, Leiden und Alter. In ihrer frühen Periode malte sie in realistischer Konvention mit dunklen Farbtönen (Porträt von L. Staff, Schachspiel). Später, in der "französischen" Periode, hellt sie ihre Palette auf, verwendet klare Konturen und stilisierte, zur Geometrisierung neigende Formen. In den letzten Jahren wurden große Werkgruppen der Künstlerin in mehreren Ausstellungen des Nationalmuseums in Warschau präsentiert ("Polnische Künstler", "Sammlung Ewa und Wojciech Fibak" und vor allem in einer großen Ausstellung von Gemälden der Künstlerin aus der Sammlung von Lina und Bolesław Nawrocki).
Auktion
Auktion für frühe Kunst
gavel
Date
10 Dezember 2023 CET/Warsaw
date_range
Ausrufungspreis
109 953 EUR
Schätzungen
137 441 - 229 069 EUR
Endpreis
Keine Gebote
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Auktion

Agra-Art

Auktion für frühe Kunst
Date
10 Dezember 2023 CET/Warsaw
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