Abmessungen: 72 x 59,5 cm
signiert l.d.: 'Muter'.
auf dem Webstuhl des Malers ein Papieraufkleber Galerie Gmurzynska in Köln, ein Papierausstellungsaufkleber Maxwell Galleries in San Francisco, ein Aufkleber mit der Nummer: '19' und Anmerkungen, auf dem Rahmen ein Aufkleber Galerie Gmurzynska
Ursprünge
Nachlass des Künstlers
Galerie Gmurzynska, Köln
Privatsammlung, Europa
Ausgestellt
Mela Muter: Erste Einzelausstellung einer bedeutenden französischen Malerin in Amerika, Maxwell Galleries, San Francisco, 5. Juli - 6. August 1966
Mela Muter. Bilder, Aquarelle, Zeichnungen, Galerie Gmurzynska, Köln, 20. November 1965 - 10. Januar 1966
Literatur
Mela Muter. Bilder, Aquarelle, Zeichnungen, Ausstellungskatalog, Galerie Gmurzynska in Köln, Köln 1965, S. nlb. (14), Kat. Nr. 12 (als "Akt vor Ofen")
Biogramm
Sie wurde als Maria Melania Klingsland in eine jüdische Kaufmannsfamilie in Warschau hineingeboren. Im Jahr 1899 heiratete sie den Schriftsteller und sozialistischen Aktivisten Michal Mutermilch. Aus dieser Ehe ging ihr einziger Sohn, Andrzej, hervor. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts besuchte sie die Privatschule für Malerei und Zeichnen von Miłosz Kotarbiński. Im Jahr 1901 zog die ganze Familie nach Paris, wo Muter ihr eigenes Atelier eröffnete und ihre Studien an der Académie de la Grande Chaumiere und der Académie Colarossi fortsetzte. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs malt die Künstlerin ausgiebig, nimmt an zahlreichen Ausstellungen teil und unternimmt Reisen, insbesondere in die Bretagne und nach Spanien. Außerdem beginnt sie eine Affäre mit Leopold Staff. Den Krieg verbringt sie im Norden Frankreichs. Nach Kriegsende kehrt sie nach Paris zurück. Später begleitete sie ihren an Knochentuberkulose erkrankten Sohn zu Sanatoriumsaufenthalten, wo sie Raymond Lefebvre kennenlernte, zu dem sie eine starke Zuneigung entwickelte. Das Ende des zweiten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts war für Muter von traumatischen Ereignissen geprägt: die Scheidung von ihrem Mann und der Tod ihres Geliebten.
Die Zwischenkriegszeit war die Zeit der größten Entwicklung ihrer Karriere. In dieser Zeit wird Muter zu einer gefragten Porträtistin, die Aufträge für Künstler, Schriftsteller, Politiker und die Pariser Aristokratie ausführt. Anfang der 1920er Jahre gerät sie kurzzeitig unter den Einfluss des Kubismus, reist zum ersten Mal an die Côte d'Azur, konvertiert zum Katholizismus und überlebt den unerwarteten Tod ihres Sohnes. Sie malt nicht nur Porträts, sondern auch Landschaften und Stillleben. Sie schuf ihren eigenen, originellen Stil, indem sie eine charakteristische Impasto-Textur und ihren eigenen expressiven Stil verwendete. Während des Zweiten Weltkriegs hält sie sich in Südfrankreich versteckt, zunächst in Villeneuve-les-Avignon und dann in Avignon selbst. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Landschaften und symbolische religiöse Szenen vor der Kulisse des Rhonetals. Nach ihrer Rückkehr nach Paris geriet Muter allmählich in Vergessenheit. Ihr Erbe wurde in den 1960er Jahren von Lina und Bolesław Nawrocki wiederentdeckt und durch hochkarätige Ausstellungen in der Kölner Galerie Gmurzyńska sowie durch eine Präsentation im Warschauer Nationalmuseum im Jahr 1994 bekannt gemacht.