Digitaldruck, Papier, 68,5 x 94 cm
Jedes Mal, wenn der Fotograf ein Bild zeigt, entwickelt oder produziert, wählt er aus, womit er sich beschäftigt. Er schreibt es in ein bestimmtes System des künstlerischen Blicks ein - Stil, Genre, kultureller Code und Optik - und bestimmt so die Flugbahn der Aufmerksamkeit und der Lektüre des Betrachters. Der Kontext des Projekts der Künstlerin manifestiert sich in zwei Modi: "desolat, primitiv, wild, rebellisch" - die Landschaft für sich selbst (nach Jan Bulgak) und der Mensch als Objekt, als Modell, das die umgebende Landschaft allmählich zuweist und unterwirft und sie in einen Hintergrund verwandelt. Hier erscheint die Landschaft nun in Form eines dichten Geflechts von Bäumen, sich über das Wasser beugenden Ästen, nun sumpfigen, schilfbewachsenen Ufern oder dunkelgrünen, dichten, verklumpten Blättern. Der menschliche Blick fängt Perfektion und Schönheit ein, genießt den schönen Anblick und die Einzigartigkeit des Augenblicks, ohne zu versuchen, ihn festzuhalten. Der Blick des Künstlers fängt die natürliche Landschaft als Raum seiner eigenen Manöver ein und verwandelt sie in eine Dekoration, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden - ein Subjekt/Modell im Rahmen. Der Mensch nimmt eine Energie auf, die die Welt um ihn herum verwandelt: "Ich stelle diese zwingende Natur in eine andere zwingende Natur", sagt der Autor. Es ist, als gäbe es hier einen Bruch, ein Umdenken in den Zusammenhängen - "eine andere Essenz erscheint in dieser menschlichen Natur". Es ist nicht der Mensch, der sich mit der Natur identifiziert, sondern im Gegenteil, die Landschaft wird durch die Anwesenheit des Subjekts bestimmt. Sie entpuppt sich als das Zeichen selbst, das Symbol, das die "Leere", die es umgibt, ausfüllt und bezeichnet. "... und wenn die Person den Rahmen verlässt, spürt man diese Leere... es gibt ein solches Gefühl von Verlust...".
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