Manuskriptinventar der privaten Büchersammlung von den 1930er bis zu den 1950er Jahren.

[Inventar der Büchersammlung]. Manuskript "Hauptinventar meiner Bücher", zusammengestellt von Jan Marciniak aus Poznań in den 1930er bis 1950er Jahren.
Ledergebundene Buchform. 23x19 cm, fleckige Randläsuren. Die Bibliothek, deren Titelinhalt im Buch enthalten ist, war im Besitz von Jan Marciniak von Poznań, wie seine Besitzstempel und beigefügte Fragmente der an ihn gerichteten Korrespondenz belegen. Auf den ersten 145 handgefalteten Seiten befindet sich eine Liste von 1 077 Titeln (Bücher, einige Zeitschriften und Verlagsreihen), die vor 1945 in den Bestand aufgenommen wurden, auf den nächsten 13 Seiten mit einem separaten Folianten eine Liste von weiteren 172 Titeln, die nach dem Krieg in die Büchersammlung aufgenommen wurden (erschienen bis 1957). Schließlich gibt es auf 4 Karten ein "Inventar der Karten und kartografischen Werke in meinem Besitz", das die Titel von 31 Objekten enthält. Das Buch war zur Hälfte beschrieben, die restlichen Seiten waren leer. Die Beschreibungen, die in handgezeichneten Tabellen untergebracht sind, umfassen: Autor und Titel des Werks, Anzahl der Bände, Name des Verlegers, Erscheinungsort, Jahr, Format, Art des Einbands, Preis, Anmerkungen. Die Büchersammlung bestand aus Werken in polnischer und deutscher Sprache, gelegentlich auch in russischer und französischer Sprache, aus den Bereichen Literatur, Geschichte, Hauswirtschaft (Gartenbau), Naturgeschichte, Brauchtum und in geringerem Umfang aus religiösen und sprachlichen Werken (Wörterbücher). Die Bibliothek bestand aus aktuellen Publikationen (Zwischen- und Nachkriegszeit) und antiquarischen Beständen (einschließlich alter Drucke). In der Rubrik "Anmerkungen" finden sich interessante Notizen, wie z. B.: "Andenken an den beendeten bolschewistischen Krieg, für mich selbst in Poznań am ersten Tag nach der Rückkehr vom Feld gekauft" (Punkt 1, Volumina Legum), "Andenken an den Vorsitz des Zan-Kreises in Poznań. Mit Zustimmung des Vorstandes gegen 15 Bände anderer Werke eingetauscht) (Pos. 2, S. Staszic - Mahnungen für Polen, 1790), "Geschenk von Fritz Klopp zur Erinnerung an die Frontkameradschaft" (Pos. 110, F. Burger - Die Schackgalerie München), "Antiquarisch gekauft bei K. Gieryn in Bydgoszcz, 1. Okt. 1932" (Pos. 222, Z. Krasiński - Pisma, 1904), "In Armut verkauft" (Pos. 273, Polen, seine Geschichte und Kultur), "Mit dem Autogramm des Autors und dem Autogramm des Künstlers" (Pos. 474, W. Reymont - Legenda, mit Holzschnitten von W. Skoczylas), "Dieses Werk wurde in Polen vollständig beschlagnahmt" (Pos. 549, B. Chełmiński - Masonerya w Polsce współczesnej, 1936), "Das erste von Marias eigenen Händen gebundene Buch" (Pos. 931, G. Maupassant - Nasze serce), "Sam sobie na imieniny" (Pos. 1709, J. Kasprowicz - Hymny, 1956). Auf S. 136, nach Nr. 1028, eine rührende und emotionale Notiz in roter Tinte: "So weit habe ich es geschafft, meine Bücher zu katalogisieren. Die letzten Seiten hatte ich bereits während des Krieges Ende 1939 und Anfang 1940 aufgeschrieben. Ich habe es nicht geschafft, ungefähr - nach Augenmaß - etwa 500 Bücher aufzuschreiben, bevor ich aus der Wohnung geworfen wurde. Alle diese Bücher, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind, mit denen ich täglich zu tun hatte, sind als verloren zu betrachten, wenn nicht eine besondere göttliche Vorsehung über sie - und über mich - wacht. Ich beginne auf der nächsten Seite - von Grund auf, in Erinnerung an meine verlorenen Freunde - mit der Nummer 1500. Jan Marciniak". Umschlag, leicht fleckig, insgesamt guter Zustand.