92,9 x 60,8 cm - Öl, Leinwand Auf der Rückseite des Keilrahmens ein Aufkleber eines Warschauer Auktionshauses; auf der unteren Leiste des Rahmens ein Stempel einer Bilderrahmenwerkstatt.
Das Gemälde stammt aus der Sammlung der Familie Pochwalski - Erben des Künstlers. Stanisław Kamocki war seit 1912 mit Zofia geb. Zathey verheiratet, deren Schwester Jadwiga die Frau des Malers Władysław Jan Pochwalski und Mutter der Maler Kasper und Stanislaw Pochwalski war.
Vor dem Hintergrund der späteren Werke von Stanisław Kamocki stellt das Porträt der Dame eine Art Rarität dar, eines der wenigen Beispiele für das Interesse dieses Malers und Landschaftsmalers an der menschlichen Figur.
Stanisław Kamocki (Warschau 1875 - Zakopane 1944) war ein Landschaftsmaler, der als einer der bedeutendsten Maler der "Stanislawski-Schule" gilt. Der Sohn des Architekten Kazimierz Kamocki erlernte das Zeichnen bei seinem Vater. Zwischen 1891 und 1900 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau, u. a. bei Leon Wyczółkowski, Jacek Malczewski und Jan Stanisławski. Im Jahr 1900 wurde er für seine Landschaften mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Nach seinem Studium reiste er nach Paris (1901-1902) und Italien (1904-1905). Zwischen 1915 und 1919, als er in der Ersten Legionsbrigade diente, zeichnete und malte er Porträts von Legionären. Ab 1920 war er Professor für Landschaftsmalerei an seiner Alma Mater und unternahm mit seinen Studenten zahlreiche Pleinair-Malreisen. Er war Mitglied mehrerer kreativer Vereinigungen, darunter der Polnischen Künstlervereinigung "Sztuka", der Polnischen Vereinigung für angewandte Kunst und der Kunstvereinigung Podhale. Die Besatzungsjahre verbrachte er in Zakopane, wo er weiterhin unterrichtete. Er malte hauptsächlich Landschaften aus der Gegend um Krakau und Podhale, aber auch von Reisen nach Podolien und Wolhynien sowie von seinen Auslandsreisen. Seltener malte er Stillleben und Interieurs. Seine Gemälde zeichnen sich durch eine hohe dekorative Qualität aus. Der Künstler beschäftigte sich auch mit der Grafik, insbesondere mit der Lithografie. Er war der Autor von Plakaten und Programmen des Krakauer Kabaretts "Zielony Balonik".
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