Öl auf Leinwand, 39,5 × 49 cm
Franz Christoph Jannecks künstlerische Laufbahn begann mit seiner Immatrikulation an der neu gegründeten Hofakademie für Maler, Bildhauer und Architekten in Wien im Jahr 1726, gefolgt von weiteren Studien in Frankfurt am Main. Seine Hingabe an sein Handwerk führte zu einer bedeutenden Tätigkeit als Professor an der Wiener Akademie, wo er schließlich von 1752 bis 1754 zum Rektor aufstieg. Janneck schuf vor allem Kabinettbilder, aber auch Altarbilder. Seine Werke strahlen eine spürbare Erzählfreude und Vitalität aus, wie die beiden folgenden exemplarischen Werke zeigen
Festmahl im Park
Eine Szene entfaltet sich bei einem eleganten Treffen im Freien, bei dem sich eine ausgewählte Gruppe um einen üppig gedeckten Tisch versammelt. Eine Pfauentorte in der Mitte des Tisches erregt die Aufmerksamkeit der Gäste. Von links betritt ein junger Kavalier die Szene und grüßt höflich die Dame in Weiß, die am vorderen Ende des Tisches sitzt. Neben ihr sitzt eine ältere Frau mit einem zarten Schleier auf dem Kopf, der der Versammlung einen Hauch von Raffinesse verleiht. Am anderen Ende des Tisches zieht eine junge Frau in einem leuchtend roten Rock die Blicke eines Herrn auf sich, der bei einem Glas Wein ein lockeres Gespräch führt. Am anderen Ende des Tisches nimmt ein Geistlicher eine vornehme Position ein, die der Angelegenheit einen Hauch von Feierlichkeit verleiht.
Um das Bild zu vervollständigen, spielt ein geschickter Musiker mit seiner Laute ein Ständchen, während auf einem Hocker in der Nähe eine verlockende Auswahl an Früchten bereitsteht. An einem strategisch günstigen Platz steht ein Weinkühler bereit, um die Getränke der Gesellschaft zu erfrischen. Hinter der fröhlichen Runde entfaltet sich auf der rechten Seite eine majestätische Küstenlandschaft, die sich mit der Erhabenheit einer Palastmauer auf der linken Seite kontrastiert und der Szene einen malerischen Hintergrund verleiht.
Musikalische Gesellschaft im Park
In einem ruhigen Park, in dem sich eine elegante Gesellschaft der Musik hingibt, entfaltet sich eine Szene der kultivierten Freizeitgestaltung. In der Mitte der Versammlung übergibt eine Dame in strahlend blauem Gewand einem Kavalier, der ein Cello in der Hand hält, freundlich ein Notenblatt. Neben ihr nähert sich ein junges Mädchen, wahrscheinlich ihre Tochter, mit einem Korb, der mit frisch gepflückten Blumen geschmückt ist. Die Aufmerksamkeit des Mädchens wird jedoch für einen Moment von einem Affen abgelenkt, der auf einem nahen Podest sitzt und mit einem Pagen spielt.
Vorne rechts warten eine jugendliche Sängerin und ein Lautenspieler erwartungsvoll auf ihren Einsatz. Ihre Kleidung, die auf eine aristokratische Abstammung hindeutet, weist sie als Amateurmusiker aus, die einem vornehmeren Zeitvertreib nachgehen. Nebenan unterhält sich ein vornehmes Paar in aller Ruhe, während im Hintergrund ein Diener ein mit Erfrischungen beladenes Tablett abstellt, was das Ambiente noch weiter veredelt.
Die grüne Kulisse des Parks umrahmt die Szene, wobei ein Baumpaar die zentrale Achse hinter der Hauptgruppe bildet. Auf der linken Seite erstreckt sich ein sorgfältig angelegter Park mit kunstvollen Elementen wie einer mit Statuen geschmückten Brücke, die zum Eingang des Parks führt. Vor dem Hintergrund des Abendhimmels verleiht ein anmutig gewölbter Säulengang der idyllischen Umgebung einen Hauch von architektonischer Eleganz. Öl auf Leinwand, 39,5 × 49 cm. Gutachten Dr. Christina Pucher
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