Öl, duplizierte Leinwand; Größe: 61 x 46 cm; signiert p. d.: Augustynowicz
Der Künstler ist vor allem dafür bekannt, dass er die Folklore des südlichen Polens schön dargestellt hat. Ölgemälde aus seinem künstlerischen Schaffen sind auf dem antiquarischen Markt selten zu finden. Das ausgestellte Porträt entstand während der Posener Zeit des Künstlers und wurde in Poznań ausgestellt, und zwar in einem Pavillon im Innenhof des Wolności-Platzes 14, dem von Roger Sławski entworfenen Gebäude der Baugesellschaft "Union", das zu den interessantesten Realisierungen dieses Architekten in der Stadt gehört. Der Ausstellungspavillon mit Glasdach wurde in der Zwischenkriegszeit vom Salon der Künstlervereinigung, dann vom Institut zur Förderung der Kunst, später vom "Spötterklub" und ab 1935 vom "Salon 35" genutzt.
Der Initiator des Salons war Zygmunt Mąkowski, der hier in der Zwischenkriegszeit das bekannte Kunstcafé "Pod Kaktusem" betrieb. Der Salon wurde ab 1932 betrieben. Das Café beherbergte von 1932 bis 1935 das berühmte literarische Kabarett "Club der Spötter". Zygmunt Mąkowski kaufte das Gemälde vom Künstler, und es befindet sich bis heute im Besitz seiner Erben.
Aleksander Augustynowicz (1865-1944) war ein polnischer Maler, Porträtist und Landschaftsmaler. Zwischen 1883 und 1886 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau, unter anderem in den Ateliers von Feliks Szynalewski, Władysław Łuszczkiewicz und Jan Matejko. Nach Abschluss seines Studiums ging er 1888 nach München, wo er seine Studien bei Simon Hollósy fortsetzte. Er unternahm auch künstlerische Reisen nach Italien und Ungarn. Im Jahr 1890 ließ er sich für längere Zeit in Lemberg nieder, wo er seine künstlerische Tätigkeit aufnahm und 1895 heiratete. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zog er mit seiner Familie nach Zakopane, wo er von 1914 bis 1921 lebte. 1921 ließ er sich in Poznań nieder, mit dem er schon vorher künstlerisch verbunden war. Er war Mitglied der Lemberger Vereinigung polnischer Künstler, des Warschauer Klubs der polnischen Aquarellisten und ab 1925 Vollmitglied der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der Künste.
der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste. Im selben Jahr wurde er mit der höchsten Auszeichnung für sein Lebenswerk geehrt. Im Jahr 1936 feierte er in der Hauptstadt Großpolens das fünfzigjährige Jubiläum seines künstlerischen Schaffens mit einer großen Retrospektivausstellung seiner Werke. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zog er nach Warschau, wo er während des Warschauer Aufstands starb.
Der Künstler malte vor allem Porträts, aber auch Ansichten von Architektur und Denkmälern, Landschaften, Genreszenen aus dem Landleben und Stillleben gehören zu seinem künstlerischen Schaffen. Aleksander Augustynowiczs realistische Gemälde waren sehr beliebt und seine Porträts galten als meisterhaft. In Poznań porträtierte er u. a. Wojciech Trąmpczyński (Marschall des Sejm und des Senats), Ignacy Mościcki (Präsident der Republik Polen), Witold Celichowski (politischer Aktivist, Rechtsanwalt). Er stellte im In- und Ausland aus, u. a. in der TPSP in Krakau, in der TZSP in Warschau, in Wien, München, Berlin, St. Petersburg, London. Der Künstler wurde mehrfach für sein Werk ausgezeichnet, z. B. erhielt er eine Goldmedaille für sein Selbstporträt auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin (1896), eine lobende Erwähnung auf der Ausstellung "Polnisches Porträt" (1925) und das Offizierskreuz des Ordens der Polonia Restituta für seine Verdienste auf dem Gebiet der Kunst.
Augustynowiczs Werke befinden sich in zahlreichen Museumssammlungen, darunter das Nationalmuseum in Poznań, das Nationalmuseum in Kraków, das Nationalmuseum in Lwów, das Bezirksmuseum in Bydgoszcz und in Privatsammlungen.