Farbholzschnitt, Papier, 27 x 20 cm
Signatur des Autors p.d.
Die Komposition des Künstlers stellt einen der interessantesten Krakauer Bräuche dar, nämlich die Prozession des Lajkoniks (des sogenannten Lajkoniks von Zwierzyniec), die sich bis heute jedes Jahr acht Tage nach Fronleichnam vom Hof des Norbertinerinnenklosters im Stadtteil Zwierzyniec zum Krakauer Hauptplatz aufmacht. Der Lajkonik trägt eine Tatarentracht, eine hohe Zipfelmütze auf dem Kopf und einen Streitkolben in der Hand. Im Hintergrund sind die charakteristischsten Gebäude Krakaus zu sehen - die Barbakane, das Florianstor und die Türme der Marienkirche.
Das Werk stammt aus der Grafikmappe "Legenden von Krakau", in der Stanisław Raczyński in der Technik des Farbholzschnitts die bekanntesten Traditionen und Bräuche Krakaus darstellt.
Stanisław Raczyński(1903 - 1982) war Maler, Grafiker und Bühnenbildner. Er schloss 1926 sein Studium an der Akademie der Schönen Künste in Krakau ab. Er setzte seine Ausbildung an Universitäten in Paris und Italien fort. Sein künstlerisches Schaffen bestand hauptsächlich aus Holzschnitten, aber er beschäftigte sich auch mit Grafik, Werbung und Illustration. Am häufigsten griff er figürliche und architektonische Themen auf (zahlreiche Holzschnitte mit der Darstellung der Marienkirche in Krakau), die er einer dekorativen Stilisierung unterzog. In den Jahren 1927-28 arbeitete er als Bühnenbildner am Volkstheater in Krakau und in den folgenden zwei Jahren in derselben Funktion am Großen Theater in Poznań. Im Jahr 1930 ging er mit einem Stipendium des Ministeriums für religiöse Bekenntnisse und Volksaufklärung nach Paris. Bibliografie: Verzeichnis der Absolventen und Pädagogen der Hochschulen für bildende Künste und der Mitglieder der ZPAP, die in den Jahren 1939-1992 tätig waren, Lexikonausschuss der bildenden Künstler, Gdańsk-Kraków-Łodź-Poznań-Toruń-Warszawa-Wrocław, 1994.