Piotr Antoni Wiatrak, Masturbation

Druck, 65,5x50,5 cm

Piotr Antoni Wiatrak (1956-2009). Absolvent der Fakultät für Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Gdańsk (Werkstatt von Professor Józef Zabłocki). Er erhielt 1985 ein Diplom in künstlerischer Grafik. Das Werk, mit dem er seine Studienzeit abschloss, wurde als eines der interessantesten angesehen (Nationales Diplom des Jahres 1985). Der Künstler nahm an mehreren Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Polen, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Schweden, den Vereinigten Staaten, Kanada und Japan teil. Seine letzte, posthume Ausstellung fand im Juni 2010 im Sierakowski-Gut in Sopot statt.



Die meisten von Wiatraks Werken, die von einer tiefgründigen Symbolik erfüllt sind, berühren vor allem die persönlichen Erfahrungen der Menschen, die mit ihrem Leid und ihrer moralischen Zerrissenheit verbunden sind, so dass die Grenze zwischen der Welt des Guten und der Welt des Bösen schwer zu ziehen ist. Landschaften, Stillleben und religiöse Gemälde, die von der Volkskunst inspiriert sind, entstanden erst in den letzten Jahren seines Lebens, als er in Węgorzewo arbeitete. Der Künstler beschränkte sich nie auf eine bestimmte Technik. Er benutzte gerne Radierung, Aquatinta, Mezzotinto, Trockennadel, viele Monotypien und Linolschnitte entstanden aus seiner Hand. Oft verwendete er seine eigenen Techniken. Er konstruierte seine Arbeitsmittel so, dass er jedes Material verwenden konnte, das ihn inspirierte. Er experimentierte. Mit natürlichen Materialien wie Stein und Holz schuf er in seinem Atelier kleine Installationen, die mit der Zeit zum Prototyp einer auf Papier fixierten Form wurden.



Im Jahr 2001 ließ sich Piotr Antoni Wiatrak mit seiner Familie in Węgorzewo bei Giżycko nieder. Hier beobachtete er die masurische Natur und ließ sich von ihr für seine weitere Arbeit inspirieren. Außerdem wollte er seiner zweiten Leidenschaft, der Fotografie, nachgehen. Allerdings gelang es ihm nicht, diese letzte Faszination voll zu entfalten. Er starb am 17. Juli 2009 in dem Dorf Wesołowo bei Węgorzewo.