Die Lithographie stammt aus der einzigen nummerierten Mappe, die in einer Auflage von 1.200 Exemplaren unter dem Titel "Suite Vollard" erschienen ist, signiert p.d. Faksimile der Signatur Picassos, nummeriert mit Bleistift l.d.: 738/1200, in der l.d. Ecke des Papiers ein gedruckter Kopf nach Picassos Zeichnung, auf der Rückseite p.d. Fußnote: PABLO PICASSO, VOLLARD SUITE, Planche [Nummer des Drucks in römischen Ziffern], Été tirée a 1.200 exemplaires. Tous, les exemplaires ont été numérotés, Copyright by S.P.A.D.E.M. 1973 /63/
Bei der Sammlung "Vollard Suite" handelt es sich um eine Serie von 100 Stichen, die ab 1939 von Roger Lacourière (1892 - 1967) in Radierung ausgeführt wurden.Die Sammlung entstand zwischen 1930 und 1937 und wurde nach dem Kunsthändler Ambroise Vollard (1866-1939) benannt, der sie bei Picasso in Auftrag gab. Vollard erlebte die Veröffentlichung der gesamten Serie nicht mehr, die nach seinem Tod vom Abby Aldrich Rockefeller Fund gesponsert wurde.
Der mythische Minotaurus - halb Mensch, halb Stier - war in den 1930er Jahren Picassos Alter Ego und Teil einer umfassenderen Auseinandersetzung mit dem Klassizismus, die sich in seinem Werk über viele Jahre hinweg bemerkbar machte. Der Minotaurus war auch ein Symbol der Surrealisten, die in ihm die Verkörperung der verbotenen Begierden sahen. Für Picasso war er Ausdruck komplexer Emotionen in einer Zeit des persönlichen Aufruhrs. Der Minotaurus symbolisierte Lust, Gewalt, Schuld und Verzweiflung.