Deutscher Meister 17. Jahrhundert, Allegorie der Vanitas mit Lautenspieler und Putto

In einer dunklen Ruine liegt eine weibliche Figur, die den Arm auf eine Laute gestützt hat. Den Kopf in die Hand zu stützen ist eine Geste der Melancholie. Sie denkt über die Vergeblichkeit des menschlichen Handelns nach. Ein Putto balanciert mit einem Bein auf einer Weltkugel und pustet Seifenblasen. Er symbolisiert die Ungewissheit und Vergänglichkeit des menschlichen Lebens, das so kurz und zerbrechlich ist wie eine Seifenblase ("homo bulla est"). Zugleich hat seine Haltung auch etwas Tänzerisches und Spielerisches, so wie das Schicksal mit den Menschen spielt. Auf dem Boden liegen Schätze, eine große Schale mit Münzen, eine Vase mit Perlen, Symbole weltlicher Macht wie Krone und Zepter, eine Fahne, die das Glück des Krieges symbolisiert und aufgeschlagene Bücher. Alle Gegenstände und die Ruinen symbolisieren die Nutzlosigkeit des menschlichen Strebens nach Reichtum, Macht, militärischem Erfolg und Wissen. Öl auf Leinwand, 56,5 × 69 cm