Eines der schönsten Exemplare dieser historisch bedeutenden Brakteate. Brillant geschlagen, ohne die übliche Seltenheit, mit natürlichem Münzglanz. Wunderschön.
Eine Münze, die einst als Bußmünze bezeichnet wurde, da man in ihr einen Hinweis auf die Pilgerreise des Fürsten Boleslaw zum Grab des heiligen Adalbert in Gniezno im Jahr 1113 sah. Damit wollte er für die Erblindung und den Tod seines älteren Bruders Zbigniew büßen. Erst die Entdeckung des Schatzes im Jahr 1932 und seine Analyse durch Ryszard Kiersnowski brachten neue Erkenntnisse über seine Ikonographie.
Kiersnowski brachte ihn mit dem Manifest von Wrymouth in Verbindung, nachdem der polnische Fürst in Merseburg vor Kaiser Lotar III. gehuldigt hatte. Die Ikonographie sollte verkünden, dass der polnische Fürst unter dem Schutz des Heiligen Adalbert stand, weshalb Brakteaten dieses Typs als Patronat bezeichnet wurden.
Die breite Scheibe des Brakteats eignete sich hierfür hervorragend, da sie zwar das Gewicht des Denars beibehielt, aber fast den 2,5-fachen Durchmesser des Denars aufwies, so dass die Münze als Manifestationsmittel viel besser genutzt werden konnte.
Ein anderes Licht auf das Wesen ihrer Ausgabe werfen die neuesten Forschungen von W. Garbaczewski, der sie als Ergebnis einer Währungsreform vom Ende der Herrschaft von Bolesław sieht, deren Ziel es war, die Staatskasse für die Zahlung des Tributs an Lotar III. zu versorgen, und den Typ auf 1137 datiert. Mehr unter gndm.pl/knowledge.
Nach unserer Analyse (D. Marciniak) könnte es sich bei der Münze um eine Ausgabe von Bolesław Kędzierzawy (nicht Krzywousty) handeln, aber diese These bedarf noch weiterer Untersuchungen und Analysen.
Silber, Durchmesser 25 x 27,5 mm, Gewicht 0,22 g.