53,0 x 64,0cm - Öl, Leinwand signiert p.d.: J.C. 83.
Das Bild wurde ausgestellt, beschrieben und reproduziert:
- Józef Czapski sieht das Leben (Ausstellungskatalog, herausgegeben von Wojciech Zmorzyński), Nationalmuseum in Danzig, Danzig III - VI 2000, S. 91, Farbabbildungen 58, Katalog Nr. 55.
Czapskis malerischer Blick, der von alltäglichen Erscheinungen fasziniert ist, versteht es, diese zu durchdringen. Seine Methode ähnelt dem Vorgehen eines Fotografen, der mit der Kamera über der Schulter durch die Welt streift. Er wartet nicht auf ein Bild; im Gegenteil, das eine oder andere Fragment der Realität drängt sich ihm plötzlich auf und verwandelt seinen passiven Blick in eine unmittelbare Vision. (...). Es ist der beglückende Respekt des Malers vor der rohen, materiellen Wirklichkeit, vor der scheinbaren Banalität, der dem privilegierten Moment zugrunde liegt, der den Betrachter von Czapskis Bildern mit der Welt, wie sie ist, versöhnt.
Konstanty A. Jeleński, Das Auge und die Zeit, 1974 [in:] Józef Czapski. Rund um die Sammlung Aeschlimann, Zachęta 2007
Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr erhoben, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.
Józef Czapski (Prag 1896 - Paris 1993) - Maler, Zeichner, Schriftsteller und Publizist; studierte zunächst Jura und absolvierte 1918 eine Ausbildung an der Warschauer Hochschule für Bildende Künste. Er brach sein Studium ab, um auf Geheiß der polnischen Militärbehörden nach Russland zu reisen und dort nach vermissten polnischen Offizieren zu suchen.
Im Jahr 1920 nahm er am polnisch-bolschewistischen Krieg teil. Zwischen 1923 und 1924 studierte er an der Akademie der Schönen Künste in Krakau. 1924 ging er zusammen mit einer Gruppe von Studenten von Józef Pankiewicz, die das so genannte Pariser Komitee bildeten, zu weiteren Studien nach Paris, wo er bis 1931 blieb. Nach seiner Rückkehr nach Polen nahm er an Ausstellungen der Kapisten teil, unter anderem im Warschauer Institut für Kunstpropaganda. Er nahm am Septemberfeldzug teil und war unter anderem Gefangener im Lager Starobielsk. Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft schloss er sich der Anders-Armee an und suchte in den Jahren 1941-1942 nach in der UdSSR gefangenen und vermissten Offizieren und Soldaten.
Nach 1944 lebte er dauerhaft in Maisons-Laffitte bei Paris. Er war Mitbegründer der Monatszeitschrift Kultura. Als Schriftsteller veröffentlichte er u. a. Memoiren aus Starobiel, Na nieludzkiej ziemi und zahlreiche Essays über Kunst. Er malte Landschaften, Stillleben, Interieurs und seltener auch Porträts. In den 1980er und 1990er Jahren wurden seine Gemälde und Zeichnungen mehrfach in Krakau, Warschau und Poznań ausgestellt.
Seine Malerei - zunächst der Pankiewicz-Schule nahestehend, später sehr individuell und ausdrucksstark - wird in einem Album von Joanna Pollakówna (Czapski, Warschau 1993) breiter vorgestellt.
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