Römisches Reich, Konstantin II (als Kaiser); siliqua; Konstantinopel, 4. Jh.; 337-340.
Av. Kopf von Konstantin II. mit Lorbeer und Rosetten-Diadem nach rechts. Ohne Legende.
Rw. Victoria stehend links, in der ausgestreckten rechten Hand einen Kranz haltend, in der linken Hand einen Palmzweig. CONSTANT-I-NVS AVGVSTVS Rondell, C - Δ im Segment.
Silber; 3,36 g; 21 mm; 12 g Achse. RIC VIII S. 448 Nr. 16.
Zustand III+, Ohrmarke, Kratzer auf dem Kopf des Kaisers, Kabinettpatina . Eine sehr seltene Münze wegen des Nebenhauses.
Das Porträt zeigt den Herrscher in "betendem Jubel". - mit zurückgeneigtem Kopf, den Blick nach oben gerichtet (sog. Aufwärtsblick). Porträts dieses Typs finden sich vor allem von Konstantin I. dem Großen, aber auch von seinen Söhnen und von Delmacius. Sie finden sich vor allem auf Solida und Silika, gelegentlich aber auch auf ausgewählten Typen von Bronzemünzen. Im "Leben Konstantins" IV, 15, das Eusebius von Caesarea zugeschrieben wird (Eusebius, Vita Constantini), findet man diese Passage: [Konstantin I.] ordnete an, dass sein Bildnis auf die Goldmünzen geprägt werden sollte, als ob er erhobenen Hauptes zu Gott bet en würde (übersetzt von T. Wnętrzak, mit Änderungen von I. Milewski). Es ist jedoch anzumerken, dass eine solche Gelddarstellung auch bei den hellenistischen Herrschern, den Erben Alexanders des Großen, üblich ist. Es handelt sich also um eine sehr universelle Ikonographie, sowohl christlich als auch heidnisch, die viel Raum für Interpretationen lässt (siehe. Milewski, I., "Alexander Redivivus? Eine Beschreibung der Solida mit dem Bild von Konstantin dem Großen in der Vita Constantini", Klio Bd. 50, Nr. 3, 2019, S. 3-17).