Germanen (Goten), Denar - Nachahmung aus der Antoninischen Dynastie; barbarische Münzstätte; 2. Hälfte des 3./4. Jahrhunderts v. Chr. oder später.
Av. Kopf des Kaisers (Commodus?), der einen Lorbeerkranz nach rechts trägt. Pseudo-Legende (sehr stark barbarisiert).
Rv. Männliche Figur nach rechts stehend, in beiden Händen lange Tücher (Zepter? Speere? Legionsinsignien?) haltend. Pseudo-Legende (sehr stark barbarisiert).
Silber, 2,67 g, 16,5/19 mm, 6h. vgl. Anokhin 349 und 1471, gleiche Rückseite.
Zustand III+, Patina. Außergewöhnlich gut erhalten für diese Art von Münzen. Selten.
Barbarische Nachahmung eines römischen Denars. Das Original bzw. die Originale wurden hier sehr frei behandelt, und die ursprünglichen Darstellungen und Legenden wurden stark verfälscht. Letztere bilden keinen sinnvollen Beleg, sondern sind eher ein dekoratives Element. Auf dem Porträt kann man zum Beispiel Marcus Aurelius oder Commodus sehen. Bei der Personifikation auf der Rückseite handelt es sich wahrscheinlich um eine Zusammenstellung verschiedener Elemente, die willkürlich zu einem Ganzen kombiniert wurden. Sie ist ein germanisches Produkt, höchstwahrscheinlich gotisch. Der Grad der Barbarisierung deutet auf eine späte Datierung hin - frühestens Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr.