Heinrich Valois (1573-1575-1589), Frank, 1582 F, Angers; Ciani 1427, Duplessy 1130, Cop. 10431 (R3); Silber, 13,87 g; trotz eines kleinen Scheibenfehlers für diesen Münztyp gut erhalten.
Heinrich Valois war der erste kurfürstliche König von Polen. Als er nach weniger als einem Jahr Regierungszeit vom Tod seines Bruders, König Karl IX., erfuhr, verließ er heimlich und in Verkleidung den Wawel und ging nach Frankreich. Denn dort eröffnete sich ihm die Chance auf den französischen Thron. Die von Jan Tęczyński geführte Verfolgung war erfolglos; der König wurde eingeholt, konnte aber nicht zur Rückkehr bewegt werden und erhielt nur das Versprechen, dass Henryk in einigen Monaten zurückkehren würde. Dies geschah jedoch nie. Am 13. Februar 1575 wurde er zum König von Frankreich gekrönt. Der Aufenthalt in Polen war für den jungen, 23-jährigen Valois von Anfang an eine Enttäuschung. Er beherrschte die polnische Sprache nicht und die täglichen Staatsgeschäfte langweilten ihn. Nachts spielte er Karten und verlor dabei beträchtliche Summen aus der königlichen Schatzkammer. Dem polnischen Adel gefielen seine Kleidung und sein Schmuck nicht (er trug Ohrringe und viel Schmuck), während der König sich an den von seinen polnischen Untertanen veranstalteten Trinkgelagen störte. Er floh bei der ersten Gelegenheit aus seiner neuen Heimat, zumal der Druck auf ihn zunahm, die dreißig Jahre ältere und nicht sehr schöne Tochter Sigismunds des Alten zu heiraten, wie es vor der Krönung vereinbart worden war. Heinrich, der mit einigen der besten Frauen Europas (Marie de Clèves, Louise de Lorraine und der angeblich sehr schönen Renata de Rieux) liiert war, setzte alles daran, die Hochzeit zu verschieben. Um seine zukünftige Frau nicht zu sehen, täuschte er Krankheiten vor oder schloss sich einfach im königlichen Gemach ein. Dieser Zustand konnte jedoch nicht ewig andauern, und so nahm er die Nachricht vom Tod seines Bruders als Geschenk der Vorsehung an.
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