Władysław Łokietek (1305-1333), Denar, (ca.1320-1333), Krakau; Av: Gekrönter Langkopf rechts, + WLADISLAI ◦ DEI \ G ◦; Rw: Schild mit Adler, + ◦ REGIS ◦ POLONIE; BRP Łokietek 7, Frynas P.11.9 (ER), Kop. 323 (R*); Silber, 14,9 mm, 0,42 g; Patina, das zweite bekannte Exemplar, extrem selten.
Dieser Münztyp war bisher nur von einem einzigen, wesentlich schlechter erhaltenen Exemplar bekannt. Das Auftauchen des hier angebotenen Exemplars (im Jahr 2000) hat es ermöglicht, die Kenntnisse über diese Münzen zu erweitern. Das Bild auf der Vorderseite, das dem des Krakauer Denars Typ 6 ähnelt, ist den Porträts auf den Denaren und Obolen von Andreas III. von Ungarn (1290-1301) nachempfunden. Obwohl die Büste dort etwas anders ausgeführt und nach links gerichtet ist, ist das gleiche Darstellungsschema deutlich erkennbar. Dies wird durch die Tatsache verstärkt, dass Andreas III. ein Verbündeter von Łokietek und der Ehemann seiner Nichte Fenenna Siemomysłówna war.
Die Abbildung auf der Rückseite bezieht sich eindeutig auf Darstellungen, die von schlesischen Münzen bekannt sind. Der Adler (ohne Krone) trägt zwar kein Brustband, aber eines an den Flügeln. Die gleiche Darstellung des Adlers ist von der Münze Fbg 439/1106 bekannt, die von Marian Gumowski mit dem Herzogtum Breslau in Verbindung gebracht wird, allerdings ohne einen konkreten Herrscher (und damit ohne Chronologie). Eine zweite Möglichkeit besteht darin, das Motiv aus dem masowischen Wappen zu übernehmen, das auf dem Siegel von Bolesław III (1336?-1351) abgebildet ist. Das Siegel ist zwar etwas später als die Herrschaft von Łokietek, aber das Siegel von Bolesławs Vater, Wacław von Płock (1313-1336), könnte ähnlich ausgesehen haben. Um die genaue Analogie zum Ursprung der Rückseite festzustellen, sind daher weitere, tiefer gehende Studien erforderlich.
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