Ein sehr seltener und typologisch begehrter Belagerungstaler von Kacper Goebel.
Eine sehr charakteristische Ausgabe mit einer Darstellung des Brustbildes Christi auf der Vorderseite und der Legende DEFENDE NOS CHRISTE SALVATOR, was so viel bedeutet wie "Beschütze uns Christus, den Erlöser".
Sorte mit neun Blumen auf der linken und sechs auf der rechten Seite und mit dem rechten Arm des Kreuzes näher an der unteren Blume.
Vorderseite: Christusbüste in einem strahlenden Heiligenschein, links zehn Kleeblätter, rechts acht Kleeblätter
DEFENDE NOS CHRISTE SALVATOR
Rückseite: Wappen von Gdańsk, über der Jahreszahl
MÜNZE NOVA CIVITATIS GEDANENSIS
Durchmesser 41 mm, Gewicht 24,50 g
Im Jahr 1576 weigerte sich Danzig, dem neuen polnischen König Stefan Batory zu huldigen, was zum Anlass für den bewaffneten Konflikt der Stadt mit der Republik wurde, in dessen Verlauf die polnische Armee Danzig belagerte. Während der Belagerung beschloss der Stadtrat, eine eigene Münze zu prägen. Infolgedessen wurde 1577 eine Münzstätte eingerichtet, die seit 1559 geschlossen war und nur während des Interregnums im Jahr 1573 kurzzeitig in Betrieb war.
Die Leitung der Münzstätte wurde Kacper Goebl anvertraut, der nach nur zwei Monaten seines Amtes enthoben wurde, da er mehr Taler prägte, als er in die Stadtkasse einzahlte, und Pfennige von minderer Qualität prägte, was für die Stadt sehr hohe Verluste bedeutete. Goebl war nur für die Prägung von Silbermünzen zuständig, da der Rat am 31. August 1577 den italienischen Gracjan Gonzalo mit der Prägung von Goldmünzen betraute. Nachdem Goebl abgesetzt worden war, folgte ihm Walter Tallemann aus Lübeck, der die Münzstätte bis zum Ende der Belagerung leitete. Die von Tallemann geprägten Münzen tragen als Münzzeichen einen Vogel namens Kawka. Nach Beendigung der Belagerung wurde angeordnet, dass unvollständige Münzen bis Ende 1578 aus dem Verkehr gezogen und durch gute ersetzt werden sollten.