Av. Kopf eines bärtigen Mannes mit Lorbeerkranz nach links. Umrandung aus Punkten.
Rv. Pferd springt nach links.
Bronze, 15,31, 27,8 mm. MAA 18a; Mazzard 50; SNG Kopenhagen 505.
Zustand III-, auf der Rückseite ein Loch, das von den Tuareg sekundär gebohrt wurde, um die Münze zu einem Ornament zu machen.
Masynissa war König der Massilier (Ostnumidier) und spielte eine wichtige Rolle im Verlauf des Zweiten Punischen Krieges. Zunächst kämpfte er in Spanien auf der Seite Karthagos als Soldat von Hazdrubal Giskonida. Später, als sein Vater, König Gaia von Massila, starb, begann der Kampf um den Thron. Zunächst wurde der Bruder des verstorbenen Königs, Oezalces, König, doch als dieser bald an Altersschwäche starb, bestieg Kapussa, der ältere seiner beiden Söhne, den Thron. Dieser wiederum wurde nach kurzer Zeit von dem Vertreter einer Seitenlinie der Dynastie, Mazetullus, getötet. Der zweite Sohn von Oezalces, Lacumazes, wurde König, doch in der Praxis wurde die Herrschaft von Mazutellus ausgeübt, der sein Vormund sein sollte. Mazetullus nahm Hannibals Nichte zur Frau und erneuerte die freundschaftlichen Beziehungen zu Syphax, dem König der Massesilier (Westnumidier), der seinerseits zuvor auf der Seite Roms gegen Karthago Krieg geführt hatte. Massinissa, der sein Erbe zurückgewinnen wollte, kehrte 205 v. Chr. nach Afrika zurück. Scipio der Jüngere, der spätere Africanus, nutzte dies aus , half ihm, Syphax und Hazdrubal zu besiegen, machte ihn zum verbündeten König und nannte ihn einen Freund des römischen Volkes. So kam es zu einer Art Bündnis-Rochade - Syphax, ursprünglich ein Verbündeter Roms, kämpfte nun auf der Seite Karthagos, während Masynissa, der gegen Rom gekämpft hatte, nun gegen Karthago kämpfte. Der Überlieferung nach spielte seine Kavallerie eine wichtige Rolle in der Schlacht von Zama, in der Scipio Hannibal besiegte und den Sieg Roms im Zweiten Punischen Krieg besiegelte. In seinen späteren Jahren nutzte Masinissa seine Freundschaft mit Rom, um zur Vergrößerung und Entwicklung seines Staates beizutragen. Zu seinen Beiträgen zählen: die Schaffung eines stehenden Heeres, die Prägung eigener Bronzemünzen in Cyrta, die Förderung der Sesshaftigkeit und des Ackerbaus unter den Numidiern sowie die Übernahme punischer Verwaltungsmodelle. Nach seinem Tod um 148 v. Chr. teilte Scypion Emilian als Testamentsvollstrecker die Macht im Reich unter seinen drei Söhnen gleichberechtigt auf (die Einheit des Staates mit seinen Einnahmen sollte gewahrt bleiben). Micypsa erhielt Cyrta und die königliche Verwaltung, Gulussa sollte das Heer befehligen, Mastanabal die Gerichtsbarkeit ausüben. Die obige Münze wurde von Masynissa oder dem erstgenannten Sohn geprägt.
