LE TRE DI LÀ, CHE MIRAN PIÙ PROFONDO, 1980
Dante, Die Göttliche Komödie
Buch II: Fegefeuer, Lied XXXI, Vers 111
20,0 x 31,5cm in leichtem Passepartout - Feder, Tusche, Pinsel, Aquarell, Gouache, Papier
signiert in Tinte p.d.: Le tre di là, | che miran | più profondo | Le tre di là, che miran più profondo | (canto trentesimoprimo del Purgatorio) | l. 111 | Zbigniew Makowski fec et inv. XI. 1980
Provenienz:
Sammlung der Kunsthistorikerin Teresa Sowinska (1940-2023), Autorin zahlreicher Publikationen und Ausstellungen, beruflich verbunden mit der "Zachêta" in Warschau.
Le tre di là, che miran più profondo - Diese drei, die tiefer blicken (übersetzt von Jaroslaw Mikolajewski) sind die theologischen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe, die Dante auf die Begegnung mit Beatrice vorbereiten sollen, nachdem er seine Fehler gebeichtet und den Fluss Leto überquert hat.
Zu dem Versteigerungspreis kommt eine Gebühr hinzu, die sich aus dem Recht des Urhebers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt, sowie weitere Kosten.
Zbigniew Makowski (Warschau, 31.1.1930 - Warschau, 19.8.2019) studierte zwischen 1950 und 1956 an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau und machte seinen Abschluss im Atelier von Kazimierz Tomorowicz. Zunächst neigte er dem Surrealismus zu - während seines Aufenthalts in Paris 1962 kam er in Kontakt mit André Breton und der internationalen Bewegung Phases. Der Ausdruck seiner Kunst wurde jedoch entscheidend von seinen nichtmalerischen Interessen geprägt. Er ist literarisch, poetisch, gelehrt und vor allem ein Experte für das breite Spektrum der Philosophie und das geheime Wissen vieler Kulturen. Dieses Wissen setzt er in seinen Gemälden, Zeichnungen und auch in den einzigartigen Büchern ein, die er mit seinen eigenen Händen auf speziell vorbereitetem Papier herstellt. In ihren Werken schichtet sie Symbole, Zitate und Bedeutungen zu einem scheinbar unlesbaren Chaos. Man sollte jedoch den Kritikern glauben, die behaupten, dass Makowskis Werke dem geduldigen und intellektuell vorbereiteten "Leser" eine Welt der eigentümlichen Erzählung eröffnen. Der Künstler selbst wiederum verweist auf die "Permutations"-Struktur seiner Werke, in denen sich verschiedene Zitate und kulturelle Referenzen mit seiner privaten Ikonographie verweben. Wie dem auch sei, es ist durchaus möglich, in Makowskis Werken ein gewisses visuell-symbolisches "Alphabet" zu erkennen, dessen Elemente immer wieder in verschiedenen Konfigurationen in ihnen auftauchen. Dazu gehören zum Beispiel Bilder wie der Schlüssel, die Leiter, der Brunnen, das Mandala, der Kelch usw. Sie sind von Inschriften umgeben, die nicht immer leicht zu lesen sind. Sie sind von Inschriften umgeben, oft in lateinischer Sprache, sowie von einzelnen Zahlen, Buchstaben und Ornamenten. Sie wurden von jemandem als Rebusse von großer Schönheit beschrieben, die man lesen oder betrachten kann. Seit 1982 hat der Künstler aufgehört auszustellen, aber nicht mehr zu schaffen. Damals entstanden die Werke als eine Art modernes Notizbuch, das bereits in den 1960er Jahren begonnen wurde und zu dem der Künstler mit neuen Gedanken zurückkehrt. Der Künstler ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter der Norwid Art Criticism Award (1973) und der Jan Cybis Award (1992). Seine großformatige Komposition Mirabilitas secundum diversos modos exire potest a rebus (1973-1980) ziert als Geschenk der polnischen Regierung den Genfer Sitz der Vereinten Nationen.