Seltene Medaille, die anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Stadtrechte von Toruń im Jahr 1731 geprägt wurde.
Unsignierte Medaille, von Marl Friedrich (1700-1743).
Gelegentlich auf Auktionen angebotenes Stück. Hervorragender Entwurf.
Vorderseite: links eine sich ausbreitende Eiche, daneben eine Wache und ein stehender Krieger mit Schwert und Schild, im Hintergrund eine Ansicht des befestigten Toruń mit Türmen, auf der Mauer die Jahreszahl 1235, unten eine Brücke, auf der Weichsel fahrende Boote, vor der Brücke eine Schar bewaffneter Männer (15 Personen in drei Reihen), im Rand eine halbkreisförmige Inschrift
RECORDATVR DESIDERAB SVOR ANTIQ THREN I.7.
Rückseite: Wappenschild, gehalten von einem Engel, unten zwei gekreuzte Palmzweige, der Engel teilt die Inschrift im Halbkreis: NATAL THOR QVINGENTES, im Segment die Jahreszahl A.C.. 1731, in der Mitte eine Inschrift in vier Zeilen
ES STEHT NVN THORN 500 IAHR / ERLOST AVS MANCGERLEY GEFAHR / BLEIB DV IHR SCHVTZ HERR ZEBAOTH / VND HILF IHR FERNER AVS DER NOTH
Durchmesser 47 mm, Gewicht 25,26 g
Edward Raczyński schreibt über dieses Stück: "Die Bürger von Toruń ließen diese Medaille 1731 zum Gedenken an die Gründung ihrer Stadt im 13. Jahrhundert prägen.
An dieser Stelle stand einst eine Eiche, die die alten Preußen für ihre götzendienerischen Rituale nutzten.
Als die Deutschordensritter im Jahr 1231 gegen die Preußen kämpften und den Ort für verteidigungsfähig hielten, befestigten sie ihn und gründeten eine Verteidigungsanlage mit dem Namen Toruń.
Als die Deutschordensritter jedoch wenig später aufgrund der Überschwemmungen der Weichsel diesen Ort als ungünstig empfanden, verlegten sie ihre Siedlung dorthin, wo heute Toruń steht.
Die Ruinen der ursprünglichen Burg stehen noch heute, eine Meile von der Stadt entfernt, unter dem Namen Alt-Toruń.
Bischof Albeltrandi kommt zu dem Schluss, dass sich die Inschrift auf der Rückseite dieser Medaille, die aus dem Maßwerk des Jeremias stammt, auf ein Unglück bezieht, das Toruń im Jahr 1725 infolge eines von den Gemeinden und Jesuitenschülern der Stadt angezettelten Aufstands erlitt".