Schöne Münzkunst eines seltenen litauischen Halbdukats.
Die "Goldene Boratine", wie der Halbdukat von Vilnius wegen seiner ikonografischen Ähnlichkeit mit Kupferscherben genannt wird, ist ein in Litauen in nur zwei Jahrgängen (1664-1665) geprägter Nennwert. Er wurde hergestellt, um den litauischen Truppen, die u. a. am Moskauer Krieg teilnahmen, ausstehenden Sold zu zahlen.
Gestempelt auf einem Walzwerk, bekannt von zwei Grundtypen - mit der Titulatur vom Hals des Königs ausgehend, und, wie auf dem vorliegenden Exemplar, von der Stirn des Herrschers.
Eine sehr seltene, typologisch wichtige Ausgabe in diesem Zustand.
Vorderseite: Büste des Königs mit Lorbeerkranz, nach rechts gewandt, darunter die Initialen T.L.B. (Titus Livius Boratini - Münzmeister). Im Rand die Titulatur:
IOA CAS REX PO S.
Rückseite: Ein Heiligenschein zwischen der herzoglichen Mitra und dem Monogramm KHPL (Krishpin Hieronim Kirschenstein - Großschatzmeister von Litauen). Am Rande die Legende:
MON AVR MAG DVC LIT 1665.
Gold, Durchmesser ~16 mm, Gewicht 1,72 g.