Wojciech Ćwiertniewicz (geb. 1955), Ohne Titel (55) aus der Serie: Katalepsie der Zeit, 1977- 2019

Acryl, Leinwand, 82 x 101 cm, signiert auf der Vorderseite: Ćwiertniewicz'19, beschrieben auf der Rückseite 31/7/19

Wojciech Ćwiertniewicz studierte 1976-1981 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau. 1987 erhielt er den renommierten Cyprian Kamil Norwid Art Criticism Award. Er veröffentlicht Texte über Kunst. In den 1980er Jahren malte er figurative Bilder im Geiste des neuen Ausdrucks, wobei er manchmal in einen postmodernen Dialog mit den Motiven der alten Kunst trat. Schon damals war er von geheimnisvollen Gärten, üppiger Vegetation und der Atmosphäre heißer Nächte fasziniert. Gemälde, die in dieser Poetik gehalten sind, präsentierte er u. a. auf der Ausstellung Ekspresja lat 80-tych [Ausdruck der 1980er Jahre], Sopot 1986. Gegen Ende des Jahrzehnts begann er, eine Reihe von Landschaften zu malen, die von der exotischen, wilden Natur inspiriert waren, die er auf Madeira vorfand. Die Kompositionen waren voll von dicht gedrängten, länglichen, bräunlich-grünen Baumstämmen, die in einem schmalen Teil gelb und rot leuchteten. Diese Kompositionen waren von einem Ausdruck der ursprünglichen Kraft der Natur und des Archaismus durchdrungen. Ein eigener Strang seines Werks ist die abstrakte Malerei, in der er insbesondere das Motiv des Kreises verwendet und ihm symbolische Bedeutungen beimisst. Das Gemälde aus der Serie Katalepsie der Zeit verweist in seiner Form auf ein Palimpsest, wobei die neue Schicht über ein Werk aus seiner Studienzeit gemalt wurde - dessen Fragment links sichtbar bleibt und den Blick aus dem Fenster des Ateliers an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau darstellt.