Tomasz Kawiak, Ohne Titel aus der Serie "Malerei des Hinterlassens von Spuren um die Achse", 1973

Der kompromisslose Künstler, unser "Exportprodukt", hat in Frankreich, gleich hinter Igor Mitoraj und Magdalena Abakanowicz, und dann in der ganzen Welt enormen Ruhm erlangt.

Bildhauer, Performer, Maler, Zeichner, ein Mann mit einem außergewöhnlichen Gespür für den Weltkunstmarkt. Er verließ sein Land, ohne die Möglichkeit zu sehen, seinen kreativen Weg hier zu verwirklichen, und so bewegt er sich seit mehr als 40 Jahren auf den Pfaden der Weltkunst.

Wie üblich wird er nun auch in Polen geschätzt; in seiner Heimatstadt, die er mit Unbehagen verließ, steht an der Ecke der Okopowa- und der Narutowicza-Straße ein Brunnen mit blauen Jeans - sein Hauptmotiv für die Komposition. Hier fand vor Jahren Tomek Kawiaks "Pain" statt - das erste ökologische Happening in Lublin (und vielleicht auch das erste in Polen) - in den frühen Morgenstunden verband Tomek Kawiak in einer Geste des Protests die (seiner Meinung nach) sinnlos verstümmelten Baumkronen, die ein paar Tage zuvor von Arbeitern des städtischen Grünflächenbetriebs "brutal" gefällt worden waren. Wir erinnern uns, es war 1970... Für diese Geste, zu einer Zeit, als Ökologie noch kaum ein Wort war, das jemand benutzte, verband er sich bereits mit dem Problem der Welt. Dafür lieben wir ihn. Auch wir weinen um jeden Baum und beklagen die allgegenwärtige Konkretisierung, die Verstümmelung der Baumkronen.

Seit einiger Zeit haben wir die Gelegenheit, ihn auch als Mann der Feder kennenzulernen, als Autor mehrerer interessanter Bücher, die durch ihre unkonventionelle Erzählweise auffallen.

Er lernte von den Meistern und nahm von ihnen eine Handvoll Wissen über die weltweiten Trends in der Kunst mit. Anfang der 1970er Jahre verteilte Tomek Kawiak, frischgebackener Absolvent der Fakultät für Architektur und Keramik an der Akademie der Schönen Künste in Warschau, im Rahmen einer Idee, die er "Tauschkunst" (troc-art) nannte, Plastik-"Baguettes" mit Sekreten seines eigenen Körpers an Passanten in den Straßen von Paris. Und obwohl die Idee und die visuellen Formen aus der Kunsttradition der 1960er Jahre stammten, insbesondere aus der französischen Variante der Pop-Art, dem Neuen Realismus, war die Aktion ein großer Erfolg.

Tom, der zu dieser Zeit bei dem führenden Vertreter des Neuen Realismus, Cesar, an der Ecole des Beaux-Arts in Paris in die Lehre ging. Im Jahr 1976 begann er eine weltweite Aktion von so genannten Ziegelsteinen, die bis heute andauert, und hinterlässt an den verschiedenen Orten, die er besucht, besondere Ziegelsteine.