Jerzy Mierzejewski (1917-2012), HEILIGE JADWIGA, 1961

Öl/Leinwand, 98 x 76,5 cm
signiert p.d.: Jerzy Mierzejewski 1961
signiert, beschrieben und datiert auf der Rückseite:
MAL. JERZY MIERZEJEWSKI | POLEN | 1961 | Öl | "ŚWIĘTA JADWIGA" | 98 x 76,5 cm | im Kreis 34 | 6-II

Das Gemälde mit der Darstellung der Heiligen Jadwiga Śląska ist ein außergewöhnliches Werk im Oeuvre des Künstlers. Der Maler ist vor allem als Autor erhabener Landschaften bekannt, die sich durch eine staubig-weiße Farbgebung auszeichnen, die sie wie in Nebel gehüllt erscheinen lässt. Ähnlich unwirklich sind Mierzejewskis Porträts und Interieurs. Ich male normalerweise im Atelier", sagt der Künstler. - Ich verwende lose Notizen aus der Natur. Das Bild selbst entsteht in meinem Inneren und ich muss es aus mir herausholen. Sowohl die Porträts als auch die Landschaften, ganz zu schweigen von den Stillleben [...], entspringen eindeutig einer ganz bestimmten Inspiration in mir. Anders ist es bei "Kompositionen". - Hier braucht die Idee für ein Gemälde sehr viel Zeit, um sich zu entwickeln, und unterliegt Transformationen, die auf eine fast puristische Synthese abzielen". Ist die Darstellung des mittelalterlichen Heiligen auf diese Weise entstanden? Eines ist sicher: Die Synthese der Formen und die Farbpalette, die eine monochrome Wirkung erzeugt, verweisen auf den Kubismus, insbesondere auf die Gemälde von Braque. Mierzejewski gab einmal zu: "In meinen Bildern sehe ich einige Verbindungen zum Kubismus, einer Strömung in der Malerei des 20. Jahrhunderts, die ich nur für mein Verständnis von Malerei für relevant halte". Für Mierzejewski standen jedoch nicht formale Fragen im Vordergrund: "Ich denke nicht über die Ästhetik meiner Malerei nach. Ich glaube, dass die Malerei die menschlichen Gefühle ansprechen sollte. Vielleicht rührt das von einer ablehnenden Haltung gegenüber der Richtung her, in die sich die Realität dieser Welt vor meinen Augen entwickelt - das Verschwinden der metaphysischen Gefühle, die die Moderne mit sich bringt, und das totale Chaos wecken meinen Widerstand" (alle Zitate stammen aus: Jerzy Mierzejewski, Galerie ZPAP in Mazowiecka [Kat. Ausstellung], Warschau 1992).