Jan Wacław ZAWADOWSKI (1891-1982), Landschaft; 1976

Öl, Karton; 43 x 61 cm
Signiert, p.d.: Zawado
(auf der Rückseite ein Aufkleber mit der Aufschrift Jan Wacław Zawadowski (unleserliche Aufschrift) 1976)
Provenienz: Privatsammlung Polen

Angesehener Maler und Pädagoge, Absolvent der Akademie der Schönen Künste in Krakau. Er war u. a. Schüler von Józef Pankiewicz, dessen Werke, ebenso wie die von Cezanne, seine Malerei stark beeinflussten. Nach seinem Umzug nach Paris im Jahr 1912 schloss er sich Künstlern an, die mit dem Montmartre verbunden waren, wie Modigliani, Zborowski und Apollinaire. Zu Beginn seines Schaffens stellt Zawadowski vor allem Stillleben, Porträts in kühlen Farben oder Ansichten von Pariser Vorstadtvierteln dar. Er war ein hervorragender Kolorist. Ab 1918 signierte er seine Werke mit dem Pseudonym "Zawado". Er malte in Öl und Aquarell. Irena Kossowska charakterisiert seine Kunst im Dictionary of Polish Painters wie folgt: "Er entwickelte eine individuelle Formel der Landschaftsmalerei, synthetisch und dekorativ zugleich, mit saftigen, leuchtenden Farben. Er baute seine Formen mit breiten, schwungvollen Pinselstrichen auf und schuf so dynamische Kompositionen von unterschiedlicher Textur". Der Künstler malte auch Landschaften der Provence. Laut Kossowska "lieferten diese Themen dem Künstler einen Vorwand, um Kompositionen zu schaffen, die der angedeuteten Abstraktion nahe kommen; ihr Wesen besteht in den gegenseitigen Beziehungen zwischen den auf der Leinwand verteilten Farbflecken". Zawadowski verbrachte vier Jahre in Spanien (1915-1919). Der Künstler nimmt an Ausstellungen in den Galerien Cassirer in Berlin, München oder Köln, den Unabhängigen Salons, den Herbstsalons und an Ausstellungen polnischer Kunst in den Galerien des Beaux-Arts oder Bernheim teil. Zawadowski stellte seine Werke in Polen und im Ausland aus, unter anderem in der Städtischen Kunstgalerie in Łódź, in der Adams Gallery in London und im Institut für Kunstpropaganda in Warschau. "Zawado" war künstlerisch sehr aktiv. Im Jahr 1928 gehörte er zu den Gründern des Cercle des Artistes Polonais in Paris und der Jednoróger Künstlergilde. Der Künstler übernahm nach seinem Professor Józef Pankiewicz die Leitung der Krakauer Filiale der Akademie der Schönen Künste in Paris (er leitete sie bis 1940). Nach dem Krieg nimmt er unter anderem an Ausstellungen in der Galerie Bénézit in Paris, der Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste in Krakau oder dem Museum der Warschauer Erzdiözese teil. Jan Zawadowskis posthume Ausstellung fand 1983 im Musée Granet in Aix-en-Provence statt.