99,0 x 69,0 cm - Rötel, Gouache, Pastell, helloliv geripptes Papier, Leinwand Rötel, Gouache, Pastell, helloliv geripptes Papier auf Leinwand geklebt, 99 x 69 cm (im Rahmen)
signiert in Rötel p.g.: 16 FS 89 [Datum mit gebundenem Monogramm], unten auf Blei: STAROWIEYSKI, neben p.: P [im Kreis]
♣ auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr aufgeschlagen, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) - ergibt.
Franciszek Starowieyski (Bratkówka bei Krosno, 8. Juli 1930 - Warschau, 23. Februar 2009), der unter dem Pseudonym Jan Byk auftrat, studierte von 1949 bis 1952 an der Akademie der Schönen Künste in Krakau unter der Leitung von Professor Wojciech Weiss. Danach setzte er sein Studium an der Akademie der Schönen Künste in Warschau fort und erwarb 1955 sein Diplom im Atelier von Professor Michał Bylina. In den 1960er und 1970er Jahren erlangte er die größte Anerkennung als Plakatgestalter, wobei er schnell zu den Koryphäen dieser Kunstform in Polen aufschloss. Er schuf seine eigene Art von Plakaten mit einem erkennbaren Stil, der auf schwungvollen, kalligrafischen Zeichnungen und vor allem auf überraschenden, surrealen Assoziationen beruht. Ab 1964 war er künstlerischer Leiter der modischen Monatszeitschrift "Ty i Ja". Mit der Zeit gewann die "reine" Zeichnung die Oberhand in seinem Schaffen, das er seit 1980 oft in Form von dynamischen Sitzungen des so genannten Theaters der Zeichnung präsentierte, an denen Modelle, das Publikum und der Künstler selbst, der die Rolle des Demiurgen einnimmt, teilnahmen. Er schuf zahlreiche Gemälde und Zeichnungen, die eine surreale Atmosphäre des Lebens am Rande des physischen Zerfalls ausstrahlen und eine zeitgenössische Version des Vanitas-Themas darstellen. Fasziniert von der barocken Kultur, hat der Künstler seit 1970 alle seine Werke um 300 Jahre zurückdatiert. Der Künstler wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, die er bei Ausstellungen wie der Kunstbiennale von Sao Paulo 1973, der Internationalen Filmplakatausstellung in Cannes 1974 und dem "Annual Key Award" in Los Angeles 1978 erhielt, und war auf Einladung der Kosciuszko Foundation mehrmals in New York. 1980 war er Professor an der Berliner Hochschule der Künste, in den 1990er Jahren lehrte er an der Europäischen Akademie der Künste in Warschau.
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