43,2 x 67,5 cm - Aquarell, Gouache, Papier auf Karton geklebt signiert l.d.: Jul Fałat 909 Bystra
Auf der Rückseite, am unteren linken Rand, ein Blatt Papier aus einem karierten Notizbuch (schwarze Tinte): Ich erkläre hiermit, dass ich das Original-Aquarell verkauft habe - | art. mal. J. Fałat (Vater) | mit der Darstellung eines Häuschens im Wald. [...] 31/II 47 r. L [?] [oder Z] Burdyński; unter dem Stempel: BURDYŃSKI | WARSZAWA | BRACKA 18. Unten l.d. ein mit schwarzer Tinte ausgefüllter Sammleraufkleber: J. Fałat | 28 | Hütte im Wald.
Provenienz: Franciszek Burdyński war Inhaber eines 1890 gegründeten Rahmenstudios in der Bracka-Straße 18 in Warschau. Die Erklärung über die Echtheit des Aquarells ist von seinem Sohn Zenon Aleksander (geb. 1906) oder Lucjusz Burdyński (gest. 1966) unterzeichnet, wahrscheinlich dem zweiten Sohn von Franciszek.
Julian Fałat (Tuligłowy [Kreis Lemberg] 1853 - Bystra bei Bielsko 1929) - Maler und Pädagoge - einer der bedeutendsten polnischen Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Mitglied polnischer und europäischer Künstlervereinigungen und der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Berlin, mehrfach mit Medaillen auf internationalen Ausstellungen ausgezeichnet. Er studierte Malerei bei Władysław Łuszczkiewicz und Leon Dembowski an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau (1868-71 und 1881) und an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Alexander Strähuber und Johan Leonhardt Raab (1877-80). Nach dem Studium verbrachte er mehrere Monate in Rom, 1884 war er in Paris und Spanien und 1885 unternahm er eine Seereise um die Welt. Auf der Jagd in der Residenz des Fürsten Radziwill in Nesvizh lernte er 1886 den späteren deutschen Kaiser Wilhelm II. kennen, für den er anschließend 1886-95 als Hofmaler in Berlin arbeitete. In den Jahren 1894-96 arbeitete er zusammen mit Wojciech Kossak an einem Panorama der Beresina. 1895 wurde er zum Direktor der Hochschule für Bildende Künste in Krakau ernannt, wo er das Lehrsystem grundlegend reformierte und die Schule in eine moderne Akademie der Bildenden Künste (1900) umwandelte. Bis 1910 war er Rektor der Akademie; nach seiner Pensionierung ließ er sich in Bystra bei Bielsko nieder. Er war ein hervorragender Aquarellist, malte aber auch in Öl. In seiner früheren Periode schuf er in der realistischen Konvention, mit der Zeit hellte er seine Palette auf und bereicherte sie, und in den Aquarellen führte er einen überbordenden Farbfleck ein. Bekannt wurde er als Maler von Jagdszenen, die meist in einer Winterlandschaft angesiedelt sind; er malte auch Landschaften, ländliche Genreszenen, Porträts und Stadtansichten.
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