Öl, Leinwand, 61 x 76 cm
Justyna Koziczak (geb. 1991 in Wrocław) ist Absolventin der Akademie der Schönen Künste in Wrocław mit dem Hauptfach Restaurierung und Rekonstruktion von Keramik und Glas. Nach ihrem Abschluss widmete sich Justyna der Malerei und Keramik. Derzeit lebt und arbeitet sie in London. Ihre Werke sind Kompositionen, deren Stilistik an Träume und das Unterbewusstsein erinnern kann. Bei ihren surrealistischen Gemälden handelt es sich meist um grenzenlose Landschaften mit Tempeln, Toren oder Zinnen, die die kleine menschliche Figur überragen, aber auch um Innenräume, in denen alles nur oberflächlich gewöhnlich erscheint. In der Regel geht es in diesen Werken um die Konfrontation des Menschen mit seltsamen Ereignissen, Monstern oder eigenartigen Kreaturen, die die Ängste und Schwierigkeiten des modernen Menschen verkörpern. Der Stil der Künstlerin ändert sich Anfang 2020, als die Autorin neben ihren Experimenten mit Licht und Farbe den Schwerpunkt nicht mehr auf das Erzählerische und Figürliche legt und Werke schafft, die sich durch expressive Pinselstriche auszeichnen. Die Gemälde sind fast abstrakt, voller Details, die mit entschiedenen, sichtbaren Pinselstrichen geschaffen werden, wie Szenen an der Grenze zwischen Java und Traum. In diesen Werken spielt das Licht eine große Rolle, das in der Mitte des Gemäldes platziert ist und aus der Dunkelheit die Formen von Tieren und menschlichen Figuren hervorhebt, die in barocke Dekorationen verstrickt sind. Sie arbeitet hauptsächlich in zwei Techniken: traditionelles Öl auf Leinwand und ihre eigene Technik des Brennens von Metall und des Übermalens von Brandflecken mit Emaille- und Acrylfarben. Bei dieser Technik verwendet die Autorin Elemente wie Waschmaschinen- und Kühlschranktüren, Elektrokästen, die sie auf "wilden" Müllhalden oder Schrottplätzen findet, und gibt damit ausrangierten Gegenständen eine neue Rolle im kreativen Prozess.
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