Julia Medinska, Baum des Lebens, 2020.

Julia Medinska
Baum des Lebens, 2020
Öl auf Leinwand, 170 x 200 cm

Ein zeitgenössischer Klassiker im Stil des Barocks. Der titelgebende Lebensbaum, dargestellt als vermenschlichter Mutterbaum mit den ihm innewohnenden Elementen von Leben und Tod.

Malerin und Schauspielerin. Als junges Mädchen flüchtete sie 1985 mit ihrer Familie nach West-Berlin. Durch verschiedene künstlerische Aktivitäten fand sie meist ein Ventil für ihre Emotionen in der Kunst. Nach dem Abitur zog sie nach New York, um am Lee Strasberg Theatre und The Neighborhood Playhouse Schauspiel zu studieren. Sie trat am OFF-Broadway Manhattan Ensemble Theatre auf. Bald darauf brachte sie Bewegungen, Posen und Gesten, die sie vom Theater kannte, in den Rahmen ihrer Malerei ein. Im Jahr 2009 begann sie ein Studium der bildenden Kunst an der Columbia University, das sie mit einem MFA abschloss. Seitdem hat sie an vielen Gruppenausstellungen teilgenommen. Für ihre Gemälde hat sie Auszeichnungen und Preise erhalten. Sie wurde mit einem Stipendium der Elizabeth Greenshields Foundation ausgezeichnet.

Julia Medynska zeigt die Protagonisten ihrer Bilder meist in expressiven, theatralischen, dramatischen Posen, unter dem Druck existenziellen Zitterns und Beklemmung, oft in Gesten des Leidens. Durch die Allegorie werden die schwer fassbaren psychischen Zustände der Figuren für den Betrachter greifbarer. Die dramatische Atmosphäre der gemalten Werke wird durch starke Hell-Dunkel-Kontraste noch verstärkt. Von großer Bedeutung in ihrem Werk ist das Motiv der Maske, des Kostüms, der Verkleidung, des menschlichen Kampfes mit dem Prozess des Verbergens des wahren Gesichts, des eigenen Charakters, der wahren Natur und der eigenen Erfahrungen.