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Edward Dwurnik, LIVE THE WAR! 36, 1992

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Schätzungen: 15 448 - 19 862 EUR
Zusätzliche Gebühren: +5% / 3% Droit de suite
147,0 x 96,0 cm - Öl, Leinwand rückseitig auf der Leinwand signiert l.g.: NIECH ŻYJE | WOJNA ! | 36 [in einem Kreis]

p.g.: E. DWURNIK | 1777 [im Rahmen] | - XIX [im Rahmen], daneben: 1992

unter einem Stempel, der den Export ins Ausland erlaubt,

auf der mittleren Leiste des Webstuhls ein Aufkleber: ART | HAMBURG | INTERNATIONALE MESSE | OSTEUROPAISCHER KUNST | 9. - 12. DEZEMBER 1993 eine Marke in Anreißer: GALERIA | ZDERZAK | POLEN



Edward Dwurniks Werk war stets ein malerischer Kommentar zum Zeitgeschehen. Er war ein Künstler, der sich mit den Geschehnissen in der Außenwelt auseinandersetzte, doch waren dies meist Reaktionen auf die polnische Realität, die Dwurnik am nächsten war. Als Anfang der 1990er Jahre der Krieg auf dem Balkan ausbrach, tauchten in den Werken des Künstlers auch Verweise auf Ereignisse in anderen Ländern auf. Die Gemäldeserie "Es lebe der Krieg!" wurde zunächst zum Ausdruck der Unterstützung für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Balkanstaaten und später auch zu Dwurniks Reaktion auf andere Ereignisse der Zeitgeschichte: die Abspaltung Abchasiens von Georgien oder die Feindseligkeiten in Berg-Karabach. Die Unterstützung der Unabhängigkeitsbestrebungen blieb jedoch nicht ohne Reflexion über die allgegenwärtige Grausamkeit eines jeden Krieges. Dwurniks Gemälde aus dieser Serie haben einen dramatischen Ausdruck, und seine Unterstützung der Unabhängigkeitsbestrebungen durch die Malerei war kaum das Ergebnis eines naiven Enthusiasmus des Künstlers.

Köpfe schweben unter freiem Himmel - glatte blaue, blaue und saphirfarbene Hintergründe. Köpfe auf Säulen wie Denkmäler, wie Schachfiguren, am Hals abgeschnittene Köpfe und in Büsten gerahmte Köpfe. Köpfe mit Militärmützen und Helmen, und ohne Mützen, lächelnd, schreiend, spuckend, drohend, grinsend, traurig. Dazwischen stellenweise ein einzelnes brennendes Gebäude, ein Auto, ein Flugzeug, ein Schachbrett mit einer Krähe, die ihre Flügel ausbreitet, eine umstürzende Säule, ein Lorbeerkranz, der allein schwebt... Die Themen der Werke haben mit den Problemen der heutigen Welt zu tun, mit den Kriegen, die von verschiedenen Minderheiten und Mehrheiten geführt werden. Der provokante Titel, den der Künstler dieser Serie gegeben hat, deutet auf die Legitimität dieser Methode des Kampfes für die Unabhängigkeit hin. Doch die Bilder selbst - die in ihnen verwendeten Symbole, Allegorien und Attribute sowie die Interpretation der Autorin - scheinen diese Sichtweise zu untergraben und sogar lächerlich zu machen.

Katarzyna Pikoń, Es lebe der Krieg, "Gazeta Wyborcza", Nr. 22/126, 28. bis 31. Mai 1992



Zum Versteigerungspreis kommt eine Gebühr hinzu, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.

Edward Dwurnik (Radzymin 19 IV 1943 - Warschau 28 X 2018) studierte Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Warschau (1963-1970), nennt aber Nikifor als seinen "Meister". Seine Werke, die er 1965 zum ersten Mal sah, inspirierten den damaligen Studenten im dritten Studienjahr zu den ersten Arbeiten der Serie "Per Anhalter reisen", die er bis heute fortführt. In den Jahren 1972-1978 schuf er die Serie "Sportler", in der er auf bissige Weise typische Figuren der 1970er Jahre porträtierte. Parallel dazu schuf er ab 1975 die Serie "Arbeiter", die in der Periode "Solidarität" von 1980-1981 ihren Höhepunkt fand. Für die Werke dieser Serie erhielt Dwurnik 1981 den Cyprian Kamil Norwid Art Criticism Award. In den 1980er Jahren wurden Dwurniks Gemälde expressiv und dramatisch. Die in diesem Jahrzehnt entstandenen Gemälde hatten oft politische Untertöne, nahmen aber auch ein historisches Gewand an und nahmen auf die eine oder andere Weise Bezug auf zeitgenössische Themen und Realitäten. Die Serie "Droga na Wschód" (1989-91) erinnert an die Opfer des Stalinismus, während die Serie "Od Grudnia do Czerwca" (1990-94) den Opfern des Kriegsrechts gewidmet ist. Sowohl die ideologischen als auch die rein malerischen Qualitäten dieser Werke brachten dem Künstler große Anerkennung im In- und Ausland. Ein Ausdruck davon war die prestigeträchtige Auszeichnung der Stiftung Coutts & Co in Zürich (1992). In den 1990er Jahren entstehen Serien, die eine Fortsetzung von "Hitchhiking Journeys" darstellen: "Blue Cities" (ab 1993) und "Diagonals" (ab 1996), aber auch Kompositionen neuer Art, wie Meeresansichten (Serie "Blue", 1992-93) oder die Serie "Enumeration" (1996-99). Der Künstler hat viel ausgestellt; er hatte etwa 100 Einzelausstellungen in Polen und im Ausland und nahm an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen und Festivals teil, darunter: 10. Biennale für zeitgenössische Kunst, Menton 1974, Documenta 7, Kassel 1982, 5. Biennale, Sydney 1985, 19. Parallel zur Malerei widmete er sich der Zeichnung, der Collage, der Druckgrafik (Lithografie, Metalltechniken, Xerografie, Stempel) und der angewandten Grafik (Illustration, Plakate für seine eigenen Einzelausstellungen).
Auktion
Auktion für zeitgenössische Kunst
gavel
Date
18 Juni 2023 CEST/Warsaw
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Ausrufungspreis
14 345 EUR
Schätzungen
15 448 - 19 862 EUR
Endpreis
17 214 EUR
Endpreis mit ohne Auktionsgebühr
14 345 EUR
Mehrgebot
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Auktion

Agra-Art

Auktion für zeitgenössische Kunst
Date
18 Juni 2023 CEST/Warsaw
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