Kraków 2002, Znak, S. 170, Form. 14 x 20, Softcover, auf der Vortitelseite eine Widmung des Autors der Übersetzung, Ireneusz Kania.
"Mandala" ist eines der gebräuchlichsten orientalischen Wörter in der heutigen Kultur - sogar in der Populärkultur.
Das Wort Mandala bedeutetinSanskrit "Kreis". Diese fünfgeteilte geometrische Figur, die in vielen Zeremonien und Ritualen des Hinduismus und des tibetischen Buddhismus auftaucht, manchmal sehr kunstvoll und ausgefeilt, ist nicht nur eine symbolische Darstellung des Universums, sondern auch der Struktur der menschlichen Psyche. Der Meditierende erkennt die einzelnen Elemente des Mandalas, die den göttlichen und kosmischen Kräften entsprechen, und erreicht sein Zentrum, wo er oder sie die Fülle erfährt - die Vereinigung mit dem kosmischen Bewusstsein. Diese Reise symbolisiert auch den Prozess der Reintegration - die Verschmelzung der verstreuten Elemente des Kosmos durch den Meditierenden. Hier berühren wir eine der Quellen der heutigen Popularität des Mandalas: Auf einer symbolischen Ebene stellt es im übertragenen Sinne die Möglichkeit dar, die ursprüngliche Einheit der zerrütteten Welt wiederherzustellen - der Welt um uns herum und der Welt in uns. Eine Einheit, nach der sich der moderne Mensch sehnt.
In diesem Buch erörtert Giuseppe Tucci (1894-1984), der berühmte italienische Indologe und Tibetologe, Entdecker und Herausgeber zahlreicher wichtiger Texte über buddhistische Philosophie und Logik, Gründer des italienischen Instituts für den Mittleren und Fernen Osten, Reisender und Tibetforscher, erschöpfend und brillant alle oben skizzierten Themen. Das Buch Mandala ist bereits ein Klassiker, der weltweit mehrfach übersetzt wurde.