Bernet Wacław - Próchno - Wydanie Pierwsze, [Ornamente von M. Wawrzeniecki] Warschau 1903

Bernet Wacław - Próchno - Erste Ausgabe,

Ozdoby Maryana Wawrzenieckiego, Nakład Gebethnera i Wolffa, Warschau 1903

Seltenheit

Hardcover in Halbleder mit handmarmoriertem Papier, (zeitgenössisch), Block zusammenhängend, Stempel Bibl. Bochnia. Leichte Verschmutzung der Ecken der Anfangsseiten. Sehr guter Zustand.

Ein schönes Exemplar.

"Die Handlung spieltim multinationalen künstlerischen Bohème-Milieu des späten 19. Jahrhunderts in einer anonymen Stadt (wahrscheinlich Berlin oder München) und schildert die Profile von:eines Schauspielers, eines Journalisten, eines Musikers, eines Dramatikers und eines Malers, eines Arztes - eines Dichters, eines Opernsängers und eines Kabarettisten, die alle von der Nietzsche'schen Theorie des Übermenschen besessen sind und die Degeneration (die im symbolischen Titel hervorgehoben wird) und den moralischen Verfall der Künstler aufzeigen, die die Ideen einer dekadenten, vom Leben losgelösten Kunst predigen, deren einziges Ziel oft darin besteht, gegen die bürgerliche Welt zu rebellieren und ihr Leben in müßigen Gesprächen über große Kunst zu verbringen.

Die in Próchno beschriebenen Figuren bewegen sich in einem künstlichen Raum, der von der gewöhnlichen Realität getrennt ist. Sie leben fieberhaft und bringen dekadente Stimmungen in einer ostentativen, meist hysterischen Form zum Ausdruck. Sie gehen in Cafés, in der Überzeugung, dass "Kultur heute im Café gemacht wird", aber sie verschmähen auch das sekundäre Kabarett nicht (übrigens gibt es unter ihnen einige wirklich kribbelige Amateure).

Sie greifen zu den von den Modernisten bevorzugten Genussmitteln: schwarzer Kaffee, Cognac, trinken Champagner und Absinth und verkünden in den Dämpfen des Opiumrauchs ihre Verachtung für die alltägliche Hektik, die das Leben des Durchschnittsmenschen ausfüllt. Die Bohème, die vorwiegend nachts lebt, wird porträtiert: im Café, auf der Straße, in den Rauch- und Alkoholdämpfen, in schäbigen Mansarden und auf dem Friedhof, wo eine der Hauptfiguren im ersten Teil des Romans ihre große "Beichte eines Jahrhundertkindes" ablegt.