Acryl/ Leinwand 114 x 146 cm
Provenienz: Privatsammlung (Warschau)
Edward Dwurnik - Künstler, geboren am 19. April 1943 in Radzymin, gestorben am 28. Oktober 2018 in Warschau - ein herausragender polnischer Maler und Grafiker, eine der bekanntesten Persönlichkeiten der polnischen Gegenwartskunst. Er ist der einzige polnische Künstler, der vor der Wende internationale Erfolge erzielen konnte (u.a. Teilnahme an der "documenta 7" in Kassel 1982).
Er ist auch der einzige Künstler, der - unabhängig von der Anerkennung in Fachkreisen - in allen Kreisen der Kunstkonsumenten populär geworden ist. Aufrüttelnd und provozierend, sprunghaft und unberechenbar, voller teuflischem Humor, ruft er auch heute noch extreme Reaktionen und Erregung hervor, auch bei Künstlern der jüngsten Generation.
Edward Dwurnik studierte 1963-70 Malerei, Druckgrafik und Bildhauerei an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. Bereits 1965 beginnt er unabhängig vom Studium mit einer Serie von Zeichnungen und Aquarellen, ab 1966 entstehen die Ölgemälde "Per Anhalter reisen" - charakteristische Stadtansichten aus der Vogelperspektive (bis heute fortgeführt). Ab 1970 entstanden mehrere weitere Gemäldeserien, darunter "Sportowcy" (Sportler) von 1972-1978 - eine der heute am meisten beachteten Gemäldeserien Dwurniks, die halb karikaturistische, halb komische Figuren des gewöhnlichen Alltagslebens in der Volksrepublik Polen darstellen. Zu seinen weiteren Serien gehören zwei Gemälde, die dem tragischen Schicksal von Menschen gewidmet sind, die von der Geschichte eingeholt wurden: In "Straße nach Osten" (1989-1991) gedenkt Dwurnik der Opfer des Stalinismus und in "Von Dezember bis Juni" (1990-1994) der Opfer des Kriegsrechts in Polen.
Dwurniks Oeuvre umfasst auch unangepasste Gemälde, z. B. die Serie "Błękitne" (1990er Jahre) sind horizontlose, der Abstraktion nahestehende Seestücke, und "Twenty-fifth" sind farbenfrohe Abstraktionen in Action-Painting-Technik. Weitere Serien sind "Portrait" (aus den 1970er Jahren), "Workers" (1980er Jahre), "Long Live War!" (1991-1993), "Blue Cities" (ab 1993), "Diagonal" (ab 1996) und "Enumeration" (ab 1996). Im Jahr 2011 wurde ein Album mit allen Reproduktionen der Serie "Athletes" herausgegeben.
Neben der Malerei beschäftigte sich Dwurnik auch mit der Druckgrafik und der Zeichnung (sowohl autonome Serien als auch Illustrationen). Er entwarf gerne monumentale Bildkompositionen im öffentlichen Raum. Er schuf Zeichnungen und Gouachen für die Animationsfilme "Warzywniak,360 Grad" (2007) und "Oaza" (2009) unter der Regie von Andrzej Barański.
Es wurden mehrere Dokumentarfilme über das Werk des Künstlers gedreht, darunter: "Fruits of the Earth" (1977), "Portrait from Nature" (1984) und "Polish Nike" (1987) unter der Regie von Andrzej Szczygiel sowie "Travels of Edward Dwurnik" (1995) von Grażyna Banaszkiewicz.
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