Maße: 45 x 33 cm
signiert p.d.: 'Z. STRYJEŃSKA'
Das Werk stammt aus der Mappe: Zofia Stryjeńska, 'Polnische Bauerntrachten' [mit Einleitung und Anmerkungen von Thaddée Seweryn, Kuratorin des Ethnographischen Museums in Krakau], Nizza 1939, herausgegeben von C. Szwedzicki, Tafel I.
Zustand
ungerahmtes Werk
Biogramm
Eine der bedeutendsten polnischen Künstlerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie war die Frau des Architekten und Bildhauers Karol Stryjeński. Im Jahr 1909 begann sie ihr Studium an der Malschule für Frauen von Maria Niedzielska. Im Jahr 1911 begann sie als Junge verkleidet unter dem Namen Tadeusz Grzymała ein Malereistudium in München (Frauen waren zu dieser Zeit an der Akademie nicht zugelassen). Nach einem Jahr verließ sie, von ihren Mitschülern anerkannt, München und kehrte nach Krakau zurück. 1918 trat sie in die Krakauer Werkstätten ein, wo sie als Spielzeugdesignerin und Autorin von grafischen Abschlägen arbeitete. Von 1921 bis 1927 lebte sie in Zakopane, wo ihr Mann als Direktor der Schule für Holzindustrie arbeitete. Nach der Scheidung der Eheleute im Jahr 1927 zog sie nach Warschau. Im Jahr 1938 erhielt sie mehrere Aufträge vom polnischen Außenministerium, unter anderem für einen Kelim für den japanischen Kaiser Hirohito. Sie beteiligte sich an der Ausgestaltung der Innenräume polnischer Passagierschiffe: "Batory" und "Piłsudski". Sie schuf auch die Fresken im Technischen und Industriellen Museum in Krakau (1917), die Polychromie der Säle im Senatorenturm auf dem Wawel-Hügel (1917) und die Innendekoration der Fukier-Weinkellerei in Warschau. Als Mitglied der Rhythmusvereinigung polnischer Künstler (ab 1922) nahm sie 1925 an der Internationalen Kunstgewerbeausstellung in Paris teil und schmückte die Haupthalle des von J. Czajkowski entworfenen polnischen Pavillons mit sechs Panneaux, die das Festjahr in Polen darstellen. Einzelne Präsentationen von Stryjeńskas Werken fanden u. a. in der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste (1919, 1926), in der Pariser Galerie Crillon (1921), im Londoner New Art Salon (1927), im Lemberger Museum für Kunstindustrie (1932) und im Warschauer Institut für Kunstpropaganda (1935) statt. Im Ausland stellte die Künstlerin ihre Werke auf der Biennale von Venedig (1920, 1930, 1932) und auf Ausstellungen aus, die 1927-39 von der Gesellschaft für die Verbreitung der polnischen Kunst unter Ausländern organisiert wurden. 1929 erhielt sie auf der Allgemeinen Nationalen Ausstellung in Poznań eine große Goldmedaille für Buchillustrationen und 1932 eine Goldmedaille auf der XVIII Biennale von Venedig. In der Zeit von Stryjeńskas größter Popularität wurden ihre Werke in Form von Bänden, Alben und Postkarten vom Verlag Jakub Mortkowicz vertrieben, der u. a. die Bücher "Tańce polskie", "Pascha. Pieśń o Zmartwychwstaniu Pańskim", "Piasts" und "Obrzędy polskie".