Grafik, limitierte Auflage von 200 Exemplaren, auf französischem Papier.
Jeder Druck ist einzeln nummeriert.
Beschriftung mit Bleistift l.d.: 132/200, p.d.: Faksimile von "Picasso".
Maße: 50 x 70 cm (ganzes Blatt).
Unten links: Stempel des Verlegers auf dem Blatt.
Auf der Rückseite: typografische Beschreibung.
Zustand: sehr gut
Das Werk ist im Albertina Museum in Wien (letztes Foto) in der Ausstellung Von Monet bis Picasso.
Picassos Werke aus der Blauen Periode stellen vor allem Menschen am Rande der Gesellschaft dar: Arme, Einsame, Leidende. Sie scheinen Picassos finanzielle und emotionale Situation in einer Zeit widerzuspiegeln, in der er noch keine öffentliche Anerkennung erlangt hatte. Er zog 1904 nach Paris und lebte in den ärmsten Verhältnissen in Montmartre, einem Viertel mit extremen sozialen Gruppen. Langgestreckte, ausgemergelte Figuren mit kantigen Gliedmaßen und ausgemergelten Gesichtern sind charakteristisch für seine Werke aus dieser Zeit. Ein Schlüsselwerk dieser Zeit ist die Radierung Eine sparsame Mahlzeit von 1904, das Porträt eines unglücklichen Paares hinter einer Weinflasche, das sowohl technisch als auch künstlerisch beeindruckend ist. Der Schwarz-Weiß-Druck unterstreicht die Isolation und Hoffnungslosigkeit der beiden Figuren.
Auch in seinen Druckwerken entwickelte Picasso seinen Stil stetig weiter. Zwischen 1919 und 1930 arbeitete er mit der Lithografie, 1945 kehrte er zu diesem Medium zurück und schöpfte alle seine Möglichkeiten aus. Er verfeinerte seine Ausdrucksmittel handwerklich. Anstatt sich auf die einfache Strichzeichnung seiner früheren Jahre zu verlassen, strebte Picasso nach einer malerischen Note, indem er die Farbe großflächig auftrug und so einen pinselartigen Effekt erzielte. Dies gilt insbesondere für seine Linolschnitte und Aquatinten. Gleichzeitig griff er auf traditionelle Ausdrucksformen zurück, wenn er mit einer spitzen Nadel oder einem Spachtel weiße Linien und Flächen über den schwarzen Grund hinaus kratzte